Hinweis: Es handelt sich um die Fortsetzung zu meiner Geschichte Textwochen 43.44.20 vom 19.10.20. Es empfiehlt sich, diese vorab gelesen zu haben.
„Darf ich in die Pfütze vor deiner Bank hüpfen, Onkel?“ Die Stimme des kleinen Jungen weckte ihn. „Mama sagt immer „Schmutzfink“, wenn ich in Pfützen hüpfe. Aber es macht sooo Spaß!“ „Wo ist denn deine Mama?“ „Da drüben! Bei den Polizisten. Weißt du, jemand hat unser Geld gemopst. Deshalb kam Polizei. Erst wars aufregend. Aber jetzt reden die so lang, und da hat Mama gesagt, ich darf zu dir rüber gehen. Sie hat gesagt, du bist ein guter Mensch. Du weißt, wie das ist, wenn einem alles weggenommen wird. Stimmt das?“
Er schluckte. Der Jutebeutel brannte wie Feuer in seinen Händen.
„Haben Sie etwas Verdächtiges bemerkt?“ Die beiden Polizisten und die Mutter waren zu ihnen getreten. „Nein.“ „Darf ich mal einen Blick in Ihren Jutebeutel werfen?“ Wie aus weiter Ferne hörte er diese Frage des Polizisten. In seinem Kopf begann eine Art Karussell. Ihm wurde heiß und kalt. Es wäre nicht schlimm, ins Gefängnis zu müssen, aber die Beschämung vor dem Kind und seiner Mutter! Er wollte versinken.
„Nein“, erklang scharf die Stimme der Frau. „Sehen Sie nicht, wie unangenehm es dem armen Mann ist, wenn Sie ihm das letzte Stück Privatsphäre nehmen, das er noch hat, und in seinen wenigen Habseligkeiten herumstöbern? Lassen Sie ihn in Ruhe!“ „Wie Sie meinen, junge Dame.“ Die vier gingen weiter.
PUH! Es gab noch Wunder!!! Und mit dieser Erkenntnis durchfluteten ihn plötzlich wieder lange vergessene Zuversicht und Energie: Er würde einen Weg finden, der jungen Mutter die Börse unauffällig wieder zukommen zu lassen. Schließlich war er immer berühmt gewesen für seine fabelhaft verrückten Ideen.
Zwei Leben bisher. Sein drittes Leben würde er dafür nutzen, andere -und damit auch sich-, glücklich zu machen. Das schwor er sich, während er Mutter und Sohn nachblickte. Und sein drittes Leben begann JETZT.
gefällt mir gut! Und auch alles andere, was ich hier auf deinen Seiten finde. Die positive Vibration ist überall zu spüren! Alles Gute dir!
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Danke schön!!! Ein tolles Kompliment! 🤗💕
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Allerhand wie du in ein paar Worten Aufbruchsstimmung ausdrückst. Kompliment!
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Danke schön! 🤗
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Habe ich auch oft erlebt in Frankfurt am Hauptbahnhof: vorwiegend ärmlicher Gekleidete und Ausländer wurden von der Bahnpolizei kontrolliert. „Können ja nur die sein!“
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Liebe Maren,
wunderbar, vielen Dank für diese Fortsetzung. Das ist Größe – und sie schafft es, einen Anstoß zu geben.
Ich freue mich schon auf die weitere Fortsetzung … oder denkst du nicht an eine?
Herzliche Abendgrüße
Judith
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Eigentlich wollte ich die weitere Fortsetzung der Phantasie der Leserschaft überlassen… .😉😃
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Ok, dann denk ich selber … grins
Abendgrüße
Judith
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😃😀😀!
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Ja, manchmal ist es ein Satz, der etwas ändert, der jemanden auf eine andere Bahn schiebt. Ich wünsche es ihm, dass es gelingt und er sich nicht davon abbringen lässt.
Herzliche Abendgrüße! 😀
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Das wünsche ich ihm auch! 😃😇
Herzliche Abendgrüße zurück!
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Der Twist ist fabelhaft. Manchmal reicht es, wenn jemand für jemand anderes einsteht, um dessen Leben zu verändern. 🙂 Eine schöne hoffnungsvolle Geschichte.
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Danke schön! Ja, wenn Menschen in anderen mehr Gutes sehen, kann das eigentlich nur Gutes bewirken, finde ich … 🙂.
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