„Nein!“ sagen können

gemalt von Dörte Müller

„Nein“ zu sagen, fällt vielen Menschen extrem schwer. Es gibt etliche Selbsthilfebücher zu diesem Thema: Wie lerne ich „Nein!“ zu sagen? Wie lerne ich, Grenzen setzen zu können?

Früher dachte ich immer, dass auch ich damit ein größeres Problem hätte. Hatte ich wohl auch mal, aber schon länger kann ich das vergleichsweise sogar richtig gut. Das wurde mir schon damals an meiner vorletzten Arbeitsstelle deutlich: Wenn Kolleginnen von ihrem Stress erzählten. Und ich dann sagte, „Aber du MUSST nicht immer wieder bis Mitternacht hier bleiben, um dich dann zu ärgern, weil dein Vorgesetzter sich die Arbeit wohlmöglich erst zwei Tage später ansieht. Es ist DEINE Entscheidung, ob du das tust.“ „Ja, aber ich habe ja auch eine Verantwortung für „den ganzen Laden“.“, kam dann oft.
Das gleiche Argument, das auch kam, wenn Kolleg*innen krank zur Arbeit erschienen, was ich (als damals Immunsupprimierte) überhaupt nicht toll und verantwortungsvoll fand. Mir schien das oft eher eine Überbewertung der eigenen Rolle und Wichtigkeit, die einen annehmen ließ, ohne die eigene Person würde der ganze Laden zweifellos zusammenbrechen. Verbunden mit einem übergroßen Wunsch nach Anerkennung der eigenen Leistung und einer gewissen Aufopferungsbereitschaft, für die man auch wieder Anerkennung suchte.

Hinter einer Unfähigkeit zum „Nein!“ steht aus meiner Sicht meist ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung von Außen, ein großes Harmoniebedürfnis – und die Angst, sonst Außenseiter*in zu werden. Als Egoist*in angesehen zu werden.

Menschen, die Grenzen setzen können, wird tatsächlich oft Egoismus unterstellt. Manchmal auch so etwas wie Empathielosigkeit, weil sie mit ihrem „Nein!“ in Kauf nähmen, andere zu verletzen. Diese Vorwürfe kommen logischerweise von Menschen, die selbst keine Grenzen setzen können aus Angst, andere mit einem „Nein“ zu verletzen und dann nicht (mehr) gemocht zu werden. Oder eben weil sie Anerkennung für ihre „Aufopferungsbereitschaft“ erwarten und nicht hören wollen, dass das mit der „Aufopferungsbereitschaft“ IHR Ding ist. (Ich hatte mal eine Phase, in der ich nach meinem Wechsel der Stelle von drei Personen ersetzt wurde, – weiß also, wovon ich spreche mit dem „übergroßen Wunsch nach Anerkennung“ und der „Aufopferungsbereitschaft“ 😉 …).

Die Selbsthilfebücher boomen nicht nur deshalb, weil Menschen ausbrennen, die sich zu viel Stress aufladen, weil sie nicht „Nein!“ sagen können. Sie boomen auch, weil es gemeinhin als wichtig gilt, Leuten, die übergriffig werden, Grenzen setzen zu können.

Als „übergriffig“ scheinen aber nach meinem Eindruck sehr viele Menschen nur körperliche Übergriffigkeit wirklich zu sehen und als Problem zu verstehen. Vermutlich, weil man nur diese bzw. ihre Folgen auch tatsächlich „sehen“ kann.

Die viel weiter verbreitete psychisch-emotionale Übergriffigkeit vermögen viele Menschen hingegen gar nicht als solche wahrzunehmen, so scheint es mir. Das ist vermutlich auch nicht verwunderlich, denn diese Art von Übergriffigkeit wird von Eltern oft schon als ganz „normale“ Erziehungsmethode kleiner Kinder angewendet: „Wenn du nicht … machst, machst du mich traurig.“ „Wenn du … tust, muss ich mich für dein Verhalten schämen.“ „Wenn du … tust, machst du mir eine große Freude.“
Kleinkindern wird damit die Verantwortung für das emotionale Befinden ihrer Eltern aufgebürdet. Und sie lernen früh, Liebe und Anerkennung ist an die Bedingung des Wohlverhaltens geknüpft. Des von den Eltern erwünschten Verhaltens. Das prägt sich im Unterbewusstsein des Kindes ein. Und führt auch im späteren Leben nicht selten sogar noch zu vorauseilendem „Wohlverhalten“, wie oben geschildert. Es ist dann oft ein Leben lang schwer, die Grenze zu erkennen zwischen „eigen“ und „fremd“. Zu erkennen, was tut eigentlich MIR gut, und was tue ich hauptsächlich für andere.

Auch in der Schule später wurde und wird das „Nein!“ sagen und Grenzen setzen nicht geübt. Ganz im Gegenteil wurde es meist weiter ausgetrieben. Es geht ja in der Schule nicht darum, bestmöglich die Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen, sondern das Kind dazu zu bringen, dass es sich den Bedürfnissen der Gesellschaft anzupassen lernt. Und unsere Gesellschaft mag keine „Querulanten“, als die Nein-Sager meist gelten.

Wenn es nur um das „Nein“-Sagen bei zu viel Arbeit geht, ist das vielleicht noch nicht ganz so schlimm. Aber was, wenn es weit darüber hinaus geht?

Ich habe mich oft gefragt, ob unsere Form der Erziehung und Schulbildung eine Verhinderung der schlimmsten Formen und Auswüchse von emotionaler und körperlicher Übergriffigkeit, wie sie z.B. in der Nazizeit erfolgte, überhaupt ermöglicht. Ob eine gelungene Aufarbeitung der Nazizeit nicht stattdessen erfordern würde, das „Nein!“-Sagen zu üben.

Mir wurde zwar damals in der Schule abstrakt beigebracht, dass es wichtig gewesen wäre, in der Nazizeit „Nein!“ zu sagen. Und dass unsere Eltern bzw. Großeltern da leider versagt hätten. Und sich damit mitschuldig gemacht hätten.

Wie das geht mit dem „Nein!“, hat mir aber niemand erklärt. Heutzutage wird oft „Die Welle“ gelesen, oder das Milgram-Experiment besprochen. Und man sagt: „Wie furchtbar, wie schnell das geht, dass Menschen so werden.“ Und irgendwie gehen die meisten dabei innerlich davon aus, IHNEN wäre das nicht passiert. SIE sind „gute“ Menschen. SIE können unterscheiden. SIE können „Nein“-sagen, SIE würden so etwas nicht mitmachen. Und wenn jemand mit einer Nazi-Fahne kommt, sagen sie auch „Nein.“, denn DAS haben wir alle gelernt. Aber beim Milgram-Experiment hatte niemand eine solche Fahne … .

Was macht einen „guten“ Menschen in dem Sinne eigentlich aus? Die an ihn gestellten Erwartungen bestmöglich zu erfüllen? Das ist es, was wir beigebracht bekommen. Das ist aber gleichzeitig genau das, was die Menschen in den oben genannten Experimenten so hat reagieren lassen, wie sie reagiert haben. Und wie wir es „eigentlich“ NICHT gut finden.

Was hätte es also gebraucht?
Die Fähigkeit „Nein!“ zu sagen;
die Fähigkeit, auf das eigene Herz zu hören;
die Fähigkeit, zu unterscheiden zwischen der Stimme des eigenen Herzens und der fremden Stimme
– und die Erkenntnis dass es oft gar nicht so „gut“ ist, Erwartungen anderer zu erfüllen.

Wäre nicht genau das das eigentlich Wichtige, was wir lernen und auch den Kindern beibringen sollten? Unterscheiden zu können, was sind eigentlich meine Interessen, Gefühle und Bedürfnisse – und was die Interessen anderer?

Wo werde ich fremdgesteuert, benutzt und emotional missbraucht?
Wo wird mir etwas eingepflanzt oder eingeimpft, was bestimmten Menschen nutzt, anderen und mir selbst vielleicht aber sogar schadet?
Wo wird mir Angst gemacht, wo werde ich zu Wut und Hass aufgestachelt gegenüber Personengruppen, Religionen oder sonstigem, was als „schädlich“ für mein Volk bezeichnet wird,- und es vielleicht gar nicht ist?
Wo wird mir eingeredet, ich DÜRFE nicht auf meine Gefühle und Bedürfnisse hören, sondern MÜSSE diese zugunsten von etwas „Größerem“ zurückstellen?
Wo werde ich benutzt, um Botschaften anderer weiterzutragen? Botschaften, von denen diese mir sagen, sie seien überlebenswichtig für mein Volk, meine Familie / meine und ihre Gesundheit? Botschaften, die mir so oft eingehämmert werden, dass ich vergesse, auf mein Gewissen und mein Herz zu hören, und stattdessen diese Botschaften weiter trage? Gar noch diejenigen verurteile, die diesen Botschaften nicht zuhören mögen?
Wo werde ich nur einseitig informiert, während Meinungen und Ausdrucksformen anderer brutal unterdrückt, als „entartet“ oder Ähnliches, abgewertet werden?
Wo wird mir gesagt, ich müsse Befehle befolgen, auch dann, wenn diese mit meinem eigenen Gewissen nicht zu vereinbaren seien? Wo werde ich gelobt, wenn ich Menschen melde, die dies nicht tun?
Wo werden mir Halbwahrheiten als „ganze und eindeutige Wahrheit“ verkauft? Wo wird mir gesagt, ich dürfe nicht zweifeln oder auf Widersprüche hinweisen, weil ich mich sonst an etwas „Größerem“ versündige?

Überall dort könnte etwas faul sein. … Überall dort könnte ein „NEIN!“ gefragt sein.

Zu lernen, „Nein!“ zu sagen, wenn etwas mit den Gefühlen des eigenen Herzens nicht übereinstimmt.
Sich zu trauen, auch dann „Nein!“ zu sagen, wenn alles um einen herum „JAWOLL!!!“ zu brüllen scheint.
Sich zu trauen, sich unbeliebt zu machen.
Sich zu trauen, zugunsten der Stimme des eigenen Herzens zum/r Außenseiter*in zu werden.
Sich zu trauen, auch dann bei dem „Nein!“ zu bleiben, wenn der Druck von Außen steigt, und einen zu zerquetschen droht.

DAS zu lernen. DAS zu üben. Das scheint mir die einzige Möglichkeit, wirklich zu verhindern, dass SO ETWAS nochmal passiert. Experimente wie das Milgram-Experiment oder „Die Welle“ zeigen, wie sehr es einer solchen Übung bedarf.

Ja, es wird unser Zusammenleben vielleicht weniger „kuschelig“ machen, wenn es plötzlich jede Menge „Querulanten“ gibt. Vieles dürfte unvorhersehbarer werden. Regeln würden vielleicht ihren absoluten Stellenwert verlieren. Unsere Demokratie würde lebendig und „Fraktionszwang“ wäre ein Fremdwort. Der Einfluss von Lobbyisten würde schwinden. Die Werbebranche hätte ein Problem. Journalismus würde vielfältig und bunt. Produziert würde nur noch, was einen echten Nutzen für Menschen bringt, denn anderes würde kaum noch gekauft, wenn Menschen es mehr schaffen, auf ihre ureigenen Bedürfnisse zu hören. Massentierhaltung würde der Vergangenheit angehören, weil die Herzensstimme der meisten Menschen das Leid der Tiere wohl nicht wollen würde. Und: Menschen würden nicht mehr so leicht ausbrennen, weil sie sich nicht mehr mehr aufladen würden, als sie stemmen können… .

Könnte das nicht etwas Erstrebenswertes sein?

Veröffentlicht von lachmitmaren

Ich bin voller Lebensfreude. Manchmal albern, manchmal ernst. Gute Zuhörerin. Vielseitig interessiert. Ich bin kritisch und hinterfrage die Dinge. Bin Volljuristin, staatlich geprüfte Heilpraktikerin, zertifizierte Lachyoga-Leiterin - Und Rheumatikerin seit über 30 Jahren.

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29 Kommentare

  1. Wie lerne ich Nein zu sagen…? Das möchte ich persönlich nicht aus Büchern lernen.
    So weit bin ich erst einmal gekommen. Ich bin eine langsame und gründliche Leserin, verweile oft bei einem einzigen Satz länger und lege ihn auf die „Goldwaage“…

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  2. JA
    JA
    JA und
    nochmal JA.
    Wo kann ich Deine Überlegungen unterschreiben? *lach*
    Es IST ein Problem dieses Nicht-nein-sagen-können. Außer dass man anderen andauernd gefällig ist, hilft es dem Individuum, sich in einer Komfortzone aufzuhalten, das sich das Ego so unglaublich gemütlich eingerichtet hat. Und das Ego ist sehr mächtig!!! Wer das nicht erkennt, wer nicht unterscheidet zwischen Selbst und Ego, bleibt meist ein unverbesserlicher JA-Sager. Weil’s so bequem ist!
    Aber, nein danke, ICH bin es NICHT (mehr). Der Weg war kein kurzer, erst recht kein schöner, aber er war heilsam und geht immer weiter.

    Gefällt 3 Personen

  3. Wo werde ich fremdgesteuert, benutzt und emotional missbraucht?
    Wo wird mir etwas eingepflanzt oder eingeimpft, was bestimmten Menschen nutzt, anderen und mir selbst vielleicht aber sogar schadet?
    Wo wird mir Angst gemacht, wo werde ich zu Wut und Hass aufgestachelt gegenüber Personengruppen, Religionen oder sonstigem, was als „schädlich“ für mein Volk bezeichnet wird,- und es vielleicht gar nicht ist?
    Wo wird mir eingeredet, ich DÜRFE nicht auf meine Gefühle und Bedürfnisse hören, sondern MÜSSE diese zugunsten von etwas „Größerem“ zurückstellen?
    Wo werde ich benutzt, um Botschaften anderer weiterzutragen? Botschaften, von denen diese mir sagen, sie seien überlebenswichtig für mein Volk, meine Familie / meine und ihre Gesundheit? Botschaften, die mir so oft eingehämmert werden, dass ich vergesse, auf mein Gewissen und mein Herz zu hören, und stattdessen diese Botschaften weiter trage? Gar noch diejenigen verurteile, die diesen Botschaften nicht zuhören mögen?

    Dazu fällt mir ein, was dir nicht gefallen wird …

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      1. Zu diesen 3 Wörtern sage ich zwar nicht „nein“, weil es das alles ja gibt und viel Leid verursacht/ bewirkt. Was lachmitmaren schreibt, habe ich sehr mitempfunden und kann dazu – wie sie – auch nur „nein“ sagen.

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  4. Ich kann Dir nur voll und ganz zustimmen. 2 Beispiele. Wir sehen seit 2002 kein Fernsehen mehr und sind nicht normal, denn wir haben nein gesagt. Wir wurden immer wieder gefragt, was macht ihr denn da ohne Fernseher. Wir sind auch nicht bei Facebook und nicht normal, denn wir haben nein gesagt. Wir sind ausgestossene, denn alle in der Familie und Freunde sind bei FB und darüber wird kommuniziert.
    Die Freundschaften aus D haben sich auf sehr wenige konzentriert. Aber es entstehen dann andere Freundschaften auf dem Lebensweg und das tut gut.

    Gefällt 3 Personen

    1. Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich war auch noch nie bei FB, weiß also gar nicht, ob ich da was verpasse… . Wahrscheinlich würde ich das Meiste aber als zu oberflächlich für meinen Geschmack empfinden 🤔?
      Ich glaube, anders sein als andere ist nicht einfach, aber irgendwie auch ein Geschenk. (Gerade lese ich ein Buch von P.M.H.Atwater über Nahtoderfahrungen, da geht es viel ums Anderssein…).
      Herzliche Grüße an dich und schönen Abend
      Maren

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  5. Hmm,
    „Nein“ sagen und „Nein“ tun
    sind dann auch noch zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
    … und so weit weg, von dem „verhinderten oder nicht ausgesprochenen“ Nein um 1933 sind wir derzeit auch nicht weg – und das, wie du schreibst, trotz dieses „literarischen“ Booms.

    Nun, das jetzt noch aufzubröseln … nun gut,
    besten Dank für deinen Impuls, liebe Maren
    liebe Grüße und uns allen die Kraft, die Erkenntnis auch in die Wirk.l.ich.keit zu tragen.
    Raphael.

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    1. Heute ist ja „Tag des Grundgesetzes“…, und angesichts dessen, wie dieses GG derzeit von unseren Verfassungsorganen ausgelegt wird, scheint es mir wichtig zu sein, aufzubröseln, was damals passiert ist. 1933 war ja nur wenigen Menschen klar, wohin das führen würde, was damals geschah. Viele waren aus den verschiedensten Gründen sogar dafür, und haben dann erst später (zu spät) gemerkt, in welche Richtung es wirklich ging. Und manche haben es nie bemerkt, sondern es vorgezogen, nicht so genau hinzuschauen, vieles lieber zu ignorieren. Oder gar mitzumachen, weil es das Gefühl von Macht gab. Letztere würden nicht „Nein“ sagen. Aber, wenn die anderen drei Gruppen dieses „Nein!“ geschafft hätten – gemeinsam -…, wer weiß…?
      Wenn sie es heute schaffen würden, diese drei Gruppen – gemeinsam -…, wer weiß…?
      Liebe Grüße an dich
      Maren

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      1. Die Sache mit der Holschuld? versus der „allgem. Bequemlichkeit???

        Wüßte der „mensch“ um die Wertigkeit, wie den Folgen seiner Entscheidung oder eben „Nicht-Entscheidung“ (bis hin zum Mitläufertum), müßten „ein paar Sachen“ nicht so derbe gelernt werden.
        Anders herum, nach 60-80 Jahren können die Fehler ja wieder „jungfräulich“ und unbedarft gemacht werden, weil keine Zeitzeugen mehr da oder man Geschichte einfach nur langweilig findet.

        Tja, und dann gibt es vorsichtig gesagt Strömungen und Bemühungen, daß der Mensch eben genau so „uninteressiert“ sich verhalten mag – Halten wir die Menschen auf einem animalischen Level, fern von geistigen Entwicklungsprozessen, dann wiederholt sich Geschichte …

        … und die, welche da warnen und entladen zu diesem „menschlichen Bewußtsein“, werden dann noch alzu gerne angegangen oder/und …

        Doch der Leidensdruck, die von uns genannten Widersprüchlichkeiten und Auswüchse sorgen zumindest dafür, daß frau/man sich am Kopf kratzt und nach gemeinsamen Wachstum Ausschau gehalten wird.
        Es ist jetzt die Zeit.
        Danke für deine Stimme, deine Gedanken und die Plattform hier,
        um Impulse, Reaktionen mitzunehmen und um an dem Wir zu arbeiten.
        Liebe Grüße auch dir Maren,
        Raphael.

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  6. Liebe Maren, danke wiedermal für diesen bedenkenswerten Beitrag!! Da ist so viel an Gedachtem, Erlebtem, Bewegtem drin. Bei mir kommt dazu oftmals die Frage nach der deutschen Eigenart (nachdem ich so lange aus dem Ausland geblickt habe): ist dieser vorauseilende Gehorsam eine deutsche Tugend? Angelernt? Folge von Trauma? Schatten der Vergangenheit (auch bezgl Transgenerationstrauma)? Ist es Perfektionismus? Es gibt im Ausland (in diesem Fall UK) auch manche dieser Tendenzen, aber nie so gleichmässig und konsistent ausgeprägt.
    Die Stimme des Herzens/ des Gewissens wieder zu hören lernen, und darauf zu hören, darnach zu handeln, ist wohl der einzige Weg aus diesem Schlamassel… aber dennoch blutet mein Herz…

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    1. Ja, ich glaube schon, dass da in Deutschland die Schatten der Vergangenheit eine große Rolle spielen. Der Wunsch, es irgendwie besser zu machen. Eine oftmals sehr pauschale und schnelle Verurteilung der damaligen Generation, um sich „abzugrenzen „, die aber die echte innere Auseinandersetzung dann verhindert. Dieser Wunsch, es „gut“ zu machen, bei der gleichzeitigen Annahme, „das Böse “ könne ausschließlich aus einer Ecke kommen, kann dann von Leuten mit einer eigenen Agenda ausgenutzt werden, nach meinem Eindruck.

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