Klimawandel (Beitrag zu Myriades Impulswerkstatt)

Unsere Zukunft? Oder schon unsere Gegenwart? Ein Wüstenplanet. Bevölkert mit einsamen alten Menschen, die am Stock gehen… Im Vordergrund ein paar Gräser wie eine Art Tarnung: Ist doch alles gar nicht so schlimm, es gibt ja noch Grünes. Aber selbst das Grün wirkt pieksig… .

Oder ist alles ganz anders? Wild? Saftiges Grün? Das Vergehende die Basis für das Kommende? Wasser! Und Insekten. Spinnennetz! NATUR!
Spinnennetz?
Pfui, das muss weg. Sieht ungepflegt aus. Ungepflegt. Unbewirtschaftet. Bewirtschaftet ist gepflegt. Aha… ..
Sieht trist aus, diese Landwirtschaft. Wüstenplanet? .. .

Wo ist die Jugend? Wild, kreuz und quer wachsend, Chaos, voller Saft, Lebensfreude! WO?
Wurde das Wilde längst ausgerissen? „Unkraut“? „Ungepflegt“? Das Junge bereits alt? „Vernünftig“. Brav. Kontrolle macht keine Angst. Sie geben ihre Daten gern. Im Spinnennetz gefangen. Gespiegelt in der Illusion. Man merkt es kaum.

WARUM NUR?

Ich will Natur. Sich selbst überlassene Natur. So wie sie ist. Menschliche Eingriffe machen mir Angst. Es sind zu oft Eingriffe von Menschen in den Menschen GEGEN die Natur des Menschen. Gegen die Natur an sich: Mit Stahl, mit Chemie. Und sogar mit Biologie: Veränderung der Baupläne. Einfach so. Weil man es kann. Weil man probieren will, was man kann. Weil man Waffen liebt. Kontrolle und Überwachung.

WARUM NUR?

Sie holzen Wälder ab für Stromleitungen. Digitalisierung geht vor. Wirtschaftswachstum ohnehin.
Das ist der Wüstenplanet. Einsame Menschen. Am Stock. Überwacht.
Das Menschliche verschwunden.
Die schwarze Kleidung fällt das Urteil. Die Gesundheitsdaten sind jedem bekannt. Alles andere auch. Bewertung sind wir gewohnt. Vielleicht wird die Punktzahl nicht zu schlecht.

Mit der Natur: Wertschätzung jedes Wassertropfens. Jedes Baumes und Blattes. Jedes Wildkrauts.
Heilkräuter.
Wer hat das Wort „Unkraut“ erfunden? Das Wort „Ungeziefer“?
Bewohner eines Wüstenplaneten. Alles schön einheitlich. Ordentlich. Da weiß man, was man hat. Und irgendwann hat man vielleicht vergessen, was man nicht (mehr) hat.

Es ist das Gefühl, in einem Menschheitszug zu sitzen, der mit voller Fahrt in die falsche Richtung rast. Ich weiß nicht, wer im Führerhaus des Zuges sitzt. Vielleicht fährt der Zug  auch längst autonom. Irgendwann von irgendwelchen Leuten programmiert….

Panisch tapse und irre ich durch den Zug und versuche verzweifelt einen Griff einer Notbremse zu finden. Hat dieser Zug überhaupt eine? Bin ich längst in der Wüste?

In welchem Spinnennetz bin ich gefangen? UND WARUM?

Vielleicht aber – … ist das auch alles nur Illusion? Vielleicht blicke ich eigentlich nur in ein Fenster, in dem ich mich selbst spiegele? Geht es vielleicht genau – DARUM?  

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Mit Dank an Myriade für die Eröffnung und Betreuung der Impulswerkstatt, deren Einladung für die Monate Juli / August hier Einladung zur Sommer-Impulswerkstatt – Juli und August – MYRIADE – La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée (wordpress.com) zu finden ist!

Veröffentlicht von lachmitmaren

Ich bin voller Lebensfreude. Manchmal albern, manchmal ernst. Gute Zuhörerin. Vielseitig interessiert. Ich bin kritisch und hinterfrage die Dinge. Bin Volljuristin, staatlich geprüfte Heilpraktikerin, zertifizierte Lachyoga-Leiterin - Und Rheumatikerin seit über 30 Jahren.

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28 Kommentare

  1. Der Text ist schwungvoll, gut aufgebaut, eindringlich und ich freue mich darüber, dass meine Fotos dich inspiriert haben. Mir gefällt übrigens sehr gut, wie du dein Thema um die beiden Fotos drapiert hast. „Meinungstexte“ sind ein neuer Bereich in der Impulswerkstatt, den ich sehr gerne willkommen heiße. Dass ich nicht in allem deiner Meinung bin, wissen wir ja auch schon eine Weile, aber in meinem Projekt herrscht ja keine Meinungsdiktatur solange alles höflich und respektvoll bleibt, was bei dir immer der Fall ist.
    Danke für den schön geschliffenen Beitrag!

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  2. Sehr starke Etüde wieder, Maren. Mir gefällt das Drängende, manchmal Abgehackte deiner Sprache. Besser nichts zu Ende denken. Hingeworfene Sätze. Der Zug, der in einem endlosen Tunnel steckt und in den Abgrund rast – Lu Finbar hat diese Geschichte von Dürrenmatt („Der Tunnel“, 1952) mal gebloggt, vor Zeiten.

    Gefällt 2 Personen

  3. Der Planet hat schon schlimmeres als die Menschheit überstanden. Wir sind auch nur eine Spezies unter vielen. Wenn wir weg sind, sind wir eben weg. Was ist das Problem? Der Neanderthaler ist auch verschwunden.

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    1. Also machen wir eben alles kaputt, denn wir sterben ja ohnehin? Vielleicht auch nicht…. . Vielleicht sind wir niemals ganz „weg“ (sondern nur unsere jetzigen Körper…). Wer weiß das schon? Selbst im rein körperlichen Sinne wäre ich mir nicht einmal bei dem Neandertalern so sicher…. Die haben sich möglicherweise auch einfach mit dem sog. „Homo sapiens“ vermischt.

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      1. Selbst der grosse – wahrscheinlich grösste – Einschlag eines extraterrestrischen Himmelskörpers vor 65 Mio. Jahren hat diesen Planeten nicht zerstört und auch nicht die Tier- und Pflanzenwelt. Mehrere hunderttausend Jahren gab es enorme Lavaausflüsse auf dem indischen Subkontinent mit gigantischer SO2-, CO2-, etc. Ausstoss. Die Erde hats überstanden. Der Neanderthaler ist ein paar tausend Jahre nach dem ersten Zusammentreffen mit dem modernen Menschen in Europa ausgestorben. Paarungen waren wohl wahrscheinlich, aber genetisch praktisch ohne Auswirkung. Wenn der Homo sapiens seinen Zenit, wann und wie auch immer, überschritten hat, wird er verschwinden und das wird wohl ein paar tausend Jahre dauern. Unser Planet wird wahrscheinlich noch Mrd. Jahre existieren. Wir sind ein Nichts gegen die Existenz dieses Planeten. Zu glauben, dass die Menschheit länger existieren wird als die meisten Tierarten, ist vermessen. Zu glauben, dass z. B. ein Klimawandel die ökologischen Strukturen dauerhaft zerstört, unterschätzt die evolutionäre Kraft. Die Menschheit wird nicht von heute auf morgen verschwinden, sondern eben schleichend. Und darüber soll ich mir Sorgen machen?

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  4. dein Beitrag gefällt mir sehr gut. Er gleicht einem Aufschrei… Steinwüsten machen sie sogar aus ihren Gärten, jeder Wildwuchs wird überall eliminiert… sieht dann ordentlicher aus, wie du treffend bemerkst… Menschen sind sonderbare Wesen… haben einen Verstand und benutzen ihn nicht… doch schon, aber um Geld zu schöpfen, das man nicht essen kann…

    Gefällt 2 Personen

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