Schnuppern

Eines meiner liebsten Museen ist das Gewürzmuseum in der Hamburger Speicherstadt. Ich war damals dort in den 90iger Jahren des letzten Jahrhunderts. (Wie sich das anhört …, „letztes Jahrhundert“, total „verstaubt“ … .)

Das Museum war damals noch recht neu. Es gefiel mir sehr. All die verschiedenen exotischen Gewürze. Überall konnte man schnuppern, manches durfte man sogar probieren. Und hinterher gab es noch lecker Tee zu trinken, wenn ich mich recht erinnere.

Manche der Länder, wo die Gewürze herkamen – oder besonders oft verwendet wurden, habe ich später besucht.

Heute noch kann mich der Duft bestimmter Gewürze an biografische Details aus meinem Leben erinnern. Und natürlich haben die verschiedenen Länder und ihre Gewürze auch meine Art zu kochen geprägt: Seit Indien verstand ich nicht mehr, was mit der Angabe „Prise“ in deutschen Rezepten gemeint sein könnte. Esslöffel…? Sonst schmeckt man doch gar nichts … .

Ohnehin finde ich das stereotype „salzen“ und „pfeffern“ in deutschen Kochbüchern höchst langweilig. Wo es doch so viele herrliche Gewürze gibt. Gewürze und Kräuter. Ich liebe die Düfte, die man damit ins Essen zaubern kann. Und wenn man es mit der Menge nicht allzu sehr übertreibt, sind diese kleinen kulinarischen Wunder-„Drogen“ auch noch sehr gesund.

Vielleicht hätte ich meinen Blog lieber „Ich esse mich gesund“ nennen sollen?? Denn Essen gehört definitiv zu meinen Lieblingsbeschäftigungen 😇. Ein Essens-Blog allerdings ginge bei mir gar nicht. Ich koche nie wirklich nach Rezept, jedes Essen ist ein Unikat und nie wiederholbar. Was manchmal gut und manchmal schade ist.

Na ja, in Wahrheit ist ja ohnehin nichts wiederholbar. Aber die meisten Menschen wollen gerne Mengenangaben, falls sie etwas Nachkochen möchten.
Und die einzige Mengenangabe, die bei mir immer gleich ist, ist die für Salz und Pfeffer: Mehr als eine Prise davon mag ich gar nicht. 😉😊

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Wie immer mit herzlichem Dank an Christiane für ihre liebevolle Betreuung der Etüden, deren aktuelle Einladung hier zu finden ist https://365tageasatzaday.wordpress.com/2021/11/14/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-46-47-21-wortspende-von-erinnerungswerkstatt/ und an Heidi für die Wortspende! Allen Etüdelingen einen schönen ersten Advent!

Veröffentlicht von lachmitmaren

Stimme der Göttin. Schon lange fast nur noch ernst. Manchmal sehr wütend, manchmal sehr verzweifelt. Oft traurig. Und nur noch sehr selten verspielt und albern. Gute Zuhörerin. Einfühlsame Leserin. Vielseitig interessiert. Meine Texte sind immer tiefgründig. Sie sind kritisch gegenüber "Vorgaben" "von Oben" und sie hinterfragen ursachenorientiert. Meine Berufung ist Heilung. Ich bin Volljuristin, staatlich geprüfte Heilpraktikerin, zertifizierte Lachyoga-Leiterin - Und Rheumatikerin seit über 30 Jahren.

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17 Kommentare

  1. Unser Gewürzmuseum ist nach wie vor äußerst lebendig, ich kann es nur empfehlen. Allerdings wollte ich nur eine spezielle Gewürzmischung, die beim Händler meines Vertrauens immer noch ausverkauft ist. Bemerkenswert finde ich, dass man dort über Tester jede/s Gewürz/-mischung probieren kann/konnte (ich war im Sommer dort). Salz und Pfeffer sind mir als alleinige Gewürze auch zu fade, da unterstütze ich dich total. 🧡👍
    Schön, dass du mitschreibst, das nehme ich als gutes Omen für das neue Jahr, wenn die Etüden wieder starten! 😁
    Auch dir einen schönen ersten Advent! 🌲🕯️
    Schneeregengrüße 😁🌨️☕🍪👍

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    1. Ich kann mich gar nicht erinnern, ob man damals da schon so viel kaufen konnte. Es war für mich irgendwie damals die „Essenz“ der Speicherstadt: Der Duft der großen weiten Welt … . Das hatte mich schon als kleines Kind fasziniert. Die Hafencity später dann duftete eher nach „großem Geld“, fand ich, aber das wohnte ich ja schon lange nicht mehr in HH.
      Schönen Abend dir! 💝🍽

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    2. Hallo und guten Abend, deine Etitüde hat mich wirklich innerst berührt. Abgesehen von deiner Pointierung und Deinem Stil diese Kurzgeschichte zu verfassen hat mich der Inhalt und das grundlegende Problem in unserer Gesellschaft erfasst. Mir lief sowohl der kalte Schauer über den Rücken als auch die Begeisterung gleichfalls, das Du es auf den Punkt gebracht hast. Danke für Deinen Beitrag. Sabine

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  2. Ich mag Teeläden, da könnte ich schnuppern und schnuppern….
    Und mir sind nur beim Backen Mengenangaben wichtig, beim Kochen auch nicht.
    Liebe Grüße von mir zu dir

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    1. Ja, beim Backen können Mengenangaben manchmal wichtig sein … . Da ich auch das oft so pi mal Daumen mache, gab es heute Morgen ein Missverständnis zwischen mir und meinen Brötchen 😉. Der Frühstücksbesuch verspätete sich und ich dachte, macht nichts, dann können der Teig, der schon auf dem Blech als geformte Brötchen lag, noch etwas gehen. Aber die Brötchen verstanden das falsch, … und begannen stattdessen zu laufen … 😃. Und so gab es dann statt der geplanten 12 nur EIN Brötchen – aber dafür ein ganz großes 😃😇.
      Herzliche Grüße zurück!

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      1. Laaaaaach, Überraschungen sind doch oft gar nicht so schlecht, kicher, ich sehe es richtig vor mir. Doch dem Geschmack tat es sicher keinen Abbruch.
        Einen besinnlichen (lustig war ja schon, grins) 1. Advent wünsch ich dir von Herzen.

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