Ausbildung

„Guten Morgen, meine Damen und Herren. Darf ich Sie zuerst fragen, warum Sie Politiker geworden sind?

Sie lieben es, Macht über andere zu haben und auszuüben? Das bringt Ihre Hormone zum knistern?

Ihr Selbstwertgefühl steigert sich, wenn Kameras auf Sie gerichtet sind?

Sie brauchen Anerkennung als Lebenselixier?

Sie lassen sich von Dritten helfen, Ihre Ziele zu erreichen – und stören sich nicht am Filz?
Wer auch immer Ihnen bei Ihrer Karriere behilflich ist, wird irgendwann eine Gegenleistung einfordern, die ihm nutzt. IHM, nicht Ihren Wählern.
Sie sind da unverdrossen?

Sie lieben Wackelpudding-Sprache? Also Sprache, deren Hauptziel es ist, auf nichts „festgenagelt“ werden zu können?
Und falls Sie doch mal konkret wurden, stören Sie sich nicht an Ihrem „Geschwätz von gestern“, wenn Ihnen inzwischen das Gegenteil besser passt?

Sie können gehen!

Politiker*innen Ihres Schlags brauchen wir nicht mehr.

Wer aber gute Politik für seine Wähler*innen machen möchte, für den habe ich einige Tipps:

Vermeiden Sie Ratgeber, die Ihnen nach dem Mund reden. Kommunizieren Sie ehrlich und aufrichtig.
Prüfen Sie jede Entscheidung an Ihrem Gewissen!

Machen Sie zur obersten Maxime jeder Entscheidung die Frage, ob sie geeignet ist, den Menschen Freude zu bringen. Wenn die Entscheidung nur einem Teil Freude und einem anderen Teil der Menschen Verdruss bringt, hören Sie den Verdrossenen zu. Und überlegen Sie gemeinsam, ob es nicht eine bessere Lösung für alle gäbe.

Maßen Sie sich niemals an, negative Werturteile über MENSCHEN zu treffen, die eine andere Meinung haben, als Sie!
Sehen Sie diese Menschen stattdessen stets als Ihre wertvollsten Ratgeber an, denn von ihnen werden Sie am meisten lernen. Auch für sich selbst.

Und denken Sie immer daran: Vertrauen kann man nicht befehlen! Das muss man sich erarbeiten.

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Inspiriert durch dieses Video über den digitalen Auftritt von BK Scholz beim WEF vor wenigen Tagen. Insbesondere ab ca. Minute 15 habe ich mich sehr stark gefragt:
Was ist das? Eine mündliche Prüfung eines Studenten bei seinem Professor? Unbedingt die „richtigen“, also erwünschten Antworten geben wollend? Stolz über ein Lob?
Der Eindruck von Abhängigkeit ging dabei für mich allerdings über das Verhältnis eines Professors zu seinem Studenten weit hinaus. Ein Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland vor dem Vertreter einer wenn auch sehr großen und weltweit agierenden Lobbyvereinigung sollte anders auftreten…, eigentlich … .

Wie immer mit besonderem Dank an Christiane für ihre liebevolle Betreuung der Etüden, deren aktuelle Einladung hier https://365tageasatzaday.wordpress.com/2022/01/16/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-03-04-22-wortspende-von-stachelbeermond/ zu finden ist und an Tanja von Stachelbeermond für die Wortspende!

Veröffentlicht von lachmitmaren

Ich bin voller Lebensfreude. Manchmal albern, manchmal ernst. Gute Zuhörerin. Vielseitig interessiert. Ich bin kritisch und hinterfrage die Dinge. Bin Volljuristin, staatlich geprüfte Heilpraktikerin, zertifizierte Lachyoga-Leiterin - Und Rheumatikerin seit über 30 Jahren.

Beteilige dich an der Unterhaltung

18 Kommentare

  1. Ja, der Beitrag ist wieder gut und wichtig. In der Rolle von Olaf Scholz, Bundeskanzler, möchte ich nicht stecken. Schlimm das begletende Lächeln und Kopfschütteln des Auftraggebers! Dadurch wirkt unser Bundeskanzler so klein, ist er aber in Wirklichkeit nicht.

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    1. Ich denke, man muss ihn nicht als Menschen kritisieren. Er ist ein Mensch wie jeder andere, nicht besser und nicht schlechter, nicht wichtiger und nicht unwichtiger. Handlungen, Absichtserklärungen, Verhaltensweisungen kann man aber aus meiner Sicht durchaus kritisch sehen. 💖

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      1. Ja, den Idealtyp des Politikers gab es wohl noch nicht. Insofern ein Mensch wie wir, jedoch in ein feines Netz von Interessen(verbänden) eingespannt. Und hinter diesen stehen eben „Interessen“ vieler Bürger und Wähler. Wer nicht vertreten wird (durch eine Lobby), wirkt eben auf andere Weise mit…💖

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  2. Ich frage mich, ob es die Sorte Politiker, die du berechtigterweise forderst, jemals gab … 🤔
    Kein Job für mich, noch nie, ich glaube, das ist superschwer, sogar wenn man nicht gleich etwas Negatives unterstellt. Und den Herrn BK schaue ich mir gewiss nicht freiwillig an.
    Nachmittagskaffeegrüße 😁🌥️☕🍪👍

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    1. Nein, diese Sorte Politiker gibt es bisher nicht, leider. Bisher zieht der Job Menschen mit bestimmten Eigenschaften besonders an – und das sind nicht die, die dafür eigentlich am besten geeignet wären. Um ehrlich zu sein ist es ein Job wie jeder andere. Nicht leichter aber auch nicht schwieriger. Herzliche Nachmittagsteegrüße zurück! 💖☕💌

      Gefällt 2 Personen

  3. Ich könnte mir vorstellen, man fängt idealistisch und optimistisch an, dann wird man älter und entdeckt, dass man Umwege gehen muss und Abhängigkeiten entstehen und so weiter und so fort und irgendwann steckt man drin im Politikeralltag.

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