
so, oder so ähnlich lautete eine Zeile aus einem der immer wieder überraschenden und stets bereichernden Etüdengedichte von Gerda.
Die Aussage ist mir im Gedächtnis haften geblieben. Und ich fragte mich, warum.
Erzählstoff auf Partys ist es gerade nicht. Oder vielleicht doch? Frauen unter sich, was erzählen die sich? Männer werden sich so etwas fragen. Nehme ich an.
Männer wollen leistungsstark sein.
Und was wollen wir Frauen?
Die meisten von uns wünschen sich einen liebevollen verständnisvollen und einfühlsamen Mann. Nehme ich an.
Und sind glücklich, wenn sie endlich so ein immer noch irgendwie selten erscheinendes Exemplar gefunden haben. Jemanden, der sanft ist, nicht cholerisch.
Aber sanft, empathisch und einfühlsam, das ist halt „weiblich“. Und irgendeine merkwürdige Energie hält viele von uns in der Vorstellung gefangen, dass, wer „weiblich“ ist, nicht zugleich auch männlich sein kann.
Sanfte, empathische und einfühlsame Männer, die sind nicht bereit, anderen Menschen Schmerzen zuzufügen. Sie eignen sich daher nicht als Soldaten. Die Mächtigen brauchen aber Soldaten, um an der Macht zu bleiben.
So verbreiteten sie die Mär von den „Indianern, die keine Schmerzen kennen“, den „echten Kerlen“ und den „großen Helden“. Die Mär also, dass Männer nur dann „Männer“ seien, wenn sie alles „Weibliche“ in sich ausgemerzt haben.
Und diese Mär hält sich hartnäckig. Zwar haben die meisten von uns sie aus ihrem Kopf verbannen können, aber in vielen Unterleibern lebt sie fort.
Bei Männern und bei Frauen.
Denn auch aus den Köpfen ist die Verbannung vielleicht doch noch nicht ganz so gut gelungen, wie wir oft denken.
Wenn aber die Frau – und / oder der Mann selbst – unbewusst beginnen, an seiner „Männlichkeit“ zu zweifeln, dann reagiert sein Körper auf diese Zweifel. Denn er ist einfühlsam. Und er spürt den Zweifel.
Und etwas an seinem Körper hört auf zu vibrieren.
Ein Beitrag zu den abc-Etüden, deren aktuelle Einladung hier https://365tageasatzaday.wordpress.com/2022/04/03/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-14-15-22-wortspende-von-katha-kritzelt/ zu finden ist.
Du kennst Dich aus 🙂
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Ja, ich kenne das Gefühl, wenn jemand einen bewusst oder unbewusst spüren lässt, dass man so, wie man ist, irgendwie „falsch“ oder „makelbehaftet“ sei. Etwas an einem hört dann auf zu vibrieren.
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Das kenne ich auch.
Kannte mal eine Frau, die hatte mich über Nacht korrigiert, sodaß ich gefälliger aussah, in meinen Bewegungen…
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Das gleiche Problem haben aber auch Frauen, die mit Vorstellungen aufgewachsen/aufgezogen wurden, wie frau zu ticken hat. Hat frau das erst mal verinnerlicht, muss es ihr wieder bewusst (gemacht) werden, und da fangen die Probleme auch schon an. Will sagen, es sind nicht nur die Kerle, die unter merkwürdigsten Vorstellungen und Erwartungen leiden, sondern auch die Mädels.
Keine leichte Sache und ein verdammt weites Feld.
Danke dir, vielleicht kein Erzählstoff, aber auf jeden Fall Nachdenkstoff, deine Etüde.
Tröpfelnde Nachmittagskaffeegrüße 😉🌦️🌼☕🍪👍
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Ja, ein verdammt weites Feld! 😎☕
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Solange wir Gott-VATER und seinen SOHN anbeten, wird sich an dieser eingehämmerten Denkweise auch nicht viel ändern. Und bei nicht gleicher Bezahlung von Mann und Frau ist und bleibt dann immer noch der Mann der Haushaltsvorstand, auch in der Denke.
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Ich wurde auch mit der Idee erzogen, dass Männer stark und Frauen schwach sind. Wollte daher immer männlich sein. Bis heute finde ich es eigenartig und nervig als Frau betitelt zu werden, weil da immer schon soviel mitschwingt. Mein Sohn soll außerhalb dieser Ideen aufwachsen, deswegen kümmern mein Freund und ich uns 50/50 um ihn.
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Dass Frauen „schwach“ und weniger wertvoll als Männer seien, ist wirklich eine blödsinnige Idee! 💖💖💖💖
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Ein Mensch, der daran zweifelt, dass er gut ist, wie er ist, und dauernd darüber nachdenkt, wie er ankommt, verliert an Energie, das finde ich am Beispiel Mann gut beschrieben.
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Ja, Selbstkritik oder Kritik durch andere führt immer zu einem Energieverlust. Danke für diesen ergänzenden Kommentar! Wie Christiane schon in ihrem Kommentar sagte: Ein weites Feld … .
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