Andere ändern wollen in Partnerschaften

Anknüpfend an den Beitrag „Das Unrecht des „Stärkeren“: Auch in Partnerschaften maßte sich der körperlich stärkere Part seit inzwischen Jahrtausenden an, über den körperlich schwächeren Part, über die Frau, bestimmen zu dürfen.

Männer präsentierten sich jahrtausendelang als die „Herrlichen“, die angeblich „wichtiger“ seien, als Frauen. Die so taten, als wären Frauen „dämlich“ , als bedürften sie der „Führung“ durch einen „starken“ Mann.
Und in nicht wenigen Ländern ist diese furchtbare Anmaßung leider auch heute noch so anzutreffen.

Und selbst in Ländern wie Deutschland ist diese Denkweise zumindest unbewusst immer noch sehr präsent, z.B., was das Thema „Führen“ angeht:
Weibliche Politikerinnen werden von vielen Männern (und Frauen) hinsichtlich ihrer Kompetenz kritischer betrachtet und bewertet, als männliche Politiker. Gleiches gilt für Führungspositionen in Unternehmen.
Und selbst beim Sex meinen viele, Männer müssten „führen“. [Diese Denkweise zeigt sich u.a. auch an der Grammatik einiger der umgangssprachlichen Beschreibungen dieser Aktion:
Er (Subjekt) …. sie (Objekt).]

Viele Männer (und Frauen) nehmen Stimmen und Texte, die von Männern stammen (vielleicht unbewusst) immer noch ernster, halten sie für wichtiger, als Stimmen und Texte, die von Frauen stammen.
Männer, die ihre Statements besonders aggressiv und dominant vortragen, werden von vielen (auch Frauen) als angeblich besonders „führungsstark“ angesehen. Es sind die Männer, die mit ihrem Verhalten deutlich machen, dass sie noch am meisten in dem in „das Unrecht des „Stärkeren““ dargestellten Denken feststecken – und damit die für jegliche Führungsposition ungeeignetsten!

Und auch in Deutschland gibt es immer noch Stimmen, die meinen, Frauen hätten sanftmütig zu sein; „angepasst“ an die an sie gestellten „Erwartungen“; hätten sich „hübsch zu machen“, um den „herrlichen“ Männern zu gefallen. Säßen „auf einem zu hohen Ross“, wenn sie – ohne figürliches „Supermodel“ zu sein – Ansprüche an einen Mann als potentiellen Partner stellen.

Von daher begrüße ich es, dass seit einigen Jahren durchaus gegenläufige Trends zu beobachten sind. Dass Frauen deutlich selbstbewusster werden, und längst nicht mehr die Ehe um jeden Preis anstreben. Etliche nicht mehr bereit sind, sich zu verbiegen und zu quälen (oder quälen zu lassen), um zu gefallen.

Gleichzeitig gibt es aber leider – auch bei vielen Frauen – immer noch eine völlig verdrehte Auffassung von „Männlichkeit“. Ich selber mag es auch, wenn Männer Muskelkraft haben – um damit ganz selbstverständlich alle Arbeiten in Haus und Garten usw. zu erledigen, die durch Muskelkraft erleichtert werden (dazu gehört übrigens auch das Putzen…). Und ganz sicher nicht, um mir ihre „Stärke“ zu demonstrieren, indem sie sich mit irgendjemand anderem prügeln, auch nicht, um meine (oder seine) „Ehre“ zu verteidigen, zumal das mit der „Ehre“ ohnehin sehr falsch verstanden wird. „Stärke“ zeigt ein Mann mir, wenn er souverän und selbstbewusst der Liebe dient. Und nicht, wenn er idiotischen Klischees frönt.


Da wir uns gesellschaftlich seit einigen Jahrzehnten in einer Umbruchphase befinden, schwelt nach meinem Eindruck in vielen der Partnerschaften, in denen Frauen selbstbewusst agieren, eine Art Machtkampf:

Männer sind verunsichert, sie haben auf der einen Seite noch die aus Jahrtausende alten Prägungen resultierenden Denkweisen in sich, finden diese aber teilweise inzwischen selber blöd, wollen es besser machen – und merken dann, dass Frauen plötzlich mehr oder weniger ohne sie auszukommen scheinen.
Denn diese Frauen haben sich angepasst – an die männlichen Denkweisen. Sie streben daher beruflichen Erfolg, Status, Macht und materiellen Reichtum für sich selbst an. Und legen Wert auf finanzielle Unabhängigkeit vom Partner.
Eine Zeitlang finden sie einen Machtkampf mit dem eigenen Partner vielleicht erotisch antörnend; nachdem dieses Gefühl abgenutzt ist, nutzen sie – auch insoweit die nachahmend, die Technik und Mechanik anhimmeln – statt Sex einen Vibrator; und wenn der Mann nicht wenigstens ein guter Zuhörer ist, wird er eigentlich kaum noch gebraucht…..

Männer finden ihre „Rolle“ nicht mehr, weil diese plötzlich von Frauen besetzt ist (und von Technik).

Aber: Es war eine Rolle!!! Und keine besonders gute!!! Weder für Männer noch für Frauen!!!

Status, Macht, materiellen Reichtum, einen möglichst „angesehenen“ beruflichen Abschluss anzustreben, das alles ist NICHT naturgemäß menschlich.

Menschen haben naturgemäß eine tiefe Sehnsucht nach Liebe in sich. Als Kinder nach der Liebe der Eltern und ab der Pubertät nach der Liebe eines Partners / einer Partnerin.
Und naturgemäß wäre es, dieser Sehnsucht zu folgen! Liebe zu leben. Gemeinsam. In selbstverständlicher Gleichwertigkeit!

Das ist in unserer Zeit leider noch nicht ganz einfach, weil die meisten Männer (und Frauen) noch in jahrtausendealten aus Verletzungen und „Schuld“-Zuweisungen rührenden seelischen Defiziten feststecken.

Aus meiner Sicht sind Partnerschaften der Weg, um gemeinsam zu wachsen.
Dafür ist Vertrauen zwingende Voraussetzung, und die damit einhergehende Bereitschaft, sich der / dem anderen wirklich ehrlich zu öffnen!!
Vertrauen wiederum setzt voraus, dass es für beide vollkommen selbstverständlich ist, die andere Person nicht unterdrücken, nicht dominieren zu wollen!!

Was einen in Partnerschaften triggert, hat oft sehr viel mehr mit eigenen nicht bearbeiteten Themen zu tun, als mit der Partnerin / dem Partner.
Diese*r kann aber wertvolle Hilfe geben!
Wenn die andere Person sich öffnet, ohne jede Angst davor, sich verletzlich zu zeigen.
Bei vielen Männern hapert es hier nach meinem Eindruck bisher leider sehr:

Statt der Partnerin ehrlich zu sagen, mir ist in meinem Leben dieses oder jenes passiert, was ich als sehr verletzend empfunden habe, machen viele Männer einfach „dicht“, sobald die Partnerin zufällig auf irgendeine Art an genau diese Verletzung rührt. So dass sie auf eine Mauer aus Schweigen stößt – ohne überhaupt die echte Chance zu haben, verstehen zu können, warum sie angeschwiegen wird.

Und die Männer, die offen mit ihrer Verletzung umgehen, tun das nach meinem Eindruck leider selten auf eine konstruktive Art.

Konstruktiv wäre, genug Vertrauen in die Partnerin zu haben, um mit ihr gemeinsam wirklich und ehrlich erkunden zu wollen, WOHER eigentlich das heftige Verletztheitsgefühl stammt, WARUM mann also etwas als extrem demütigend empfand.

Aus meiner Sicht gibt es kaum einen schöneren Liebesbeweis als Vertrauen!!

Denn aus Vertrauen und dem aufrichtigen und ehrlichen Wunsch, gemeinsam wachsen zu wollen; der ehrlichen Bereitschaft, ggfs. auch sich ändern zu wollen (und nicht nur die andere Person); entsteht Heilung alter Verletzungen – und ein tragendes Fundament für eine dauerhafte auf echter Liebe beruhende Partnerschaft / Freundschaft.

[Wobei mir nur allzu bewusst ist, dass sehr viele Menschen dem Vertrauen, das frau / man ihnen entgegen gebracht hat, leider nicht gerecht worden sind. Trotzdem halte ich es für keine gute Idee, deshalb an jede neue Bekanntschaft gleich mit Misstrauen heranzugehen.]

Das setzt voraus, sich Fragen stellen zu wollen, sich Fragen stellen zu lassen. Diese Fragen als echte Chance zu begreifen, statt lediglich als „abzuschmetternde“ Kritik.
Sich Fragen gefallen zu lassen und (ggfs. auch mit Hilfe der Partnerin) nach ehrlichen Antworten zu suchen, ist keine Schwäche. Sondern zeugt von Souveränität und innerer Stärke! [Das gilt für jede Art Partnerschaft, nicht nur für Liebes-Partnerschaften!]

Und es kann zur Heilung tiefer liegender Wunden führen. Voraussetzung ist, dass beide Partner bereit dazu sind, an sich zu arbeiten. Bereit sind zu ehrlicher Selbst-Reflexion. Bereit sind, das eigene Verhalten zu hinterfragen (statt immer nur das der / des anderen). Bereit sind, daran zu arbeiten, eigenes als schädlich erkanntes Verhalten zu ändern (statt nur das als schädlich erkannte Verhalten der / des anderen ändern zu wollen).

Und bereit dazu sind, auch mal was mit Humor zu nehmen. Eine Prise Selbstironie, auch über sich selbst lachen zu können, das sind Eigenschaften, die einer Partnerschaft meiner Meinung nach sehr gut tun!!


Denn manchmal scheint es mir tatsächlich eine Art seltsames „Spiel“ zu sein, das mit den Partnerschaften und der Liebe ….
Ein „Spiel“, von dem mir nicht klar ist, von woher eigentlich wirklich „die Regie geführt“ wird.

In dem Sinne noch ein Wort zu meiner in meinen Texten „Vibrationen“ und „Schritte in die Freiheit ……“ beschriebenen „Quasi-„Liebes“-Geschichte“, in der ich tatsächlich nicht die Regie führe – und er auch nicht …:

Nach der Veröffentlichung der beiden Texte kam es dann doch noch zu einem kurzen Mail-Austausch zwischen uns, in dem mein – mir ja in „real life“ eigentlich weitgehend unbekannter – „Fern-Partner“ mir nach meinem Eindruck Freundlichkeiten gemischt mit einer Reihe relativ elegant verpackter „Spitzen“ übermittelte.
Für mich war bei den meisten dieser „Spitzen“ einigermaßen deutlich zu erkennen:
Das sind fast alles seine Themen.

Aber ich rege mich immer noch darüber auf, dass er geschrieben hat, bei dem Text, den ich ihm zuletzt geschickt hatte (die ersten beiden Kapitel der „Schritte in die Freiheit ……“), handele es sich um ihm gegenüber geäußerte „gewöhnliche sexuelle Phantasien“.
Denn, wenn ich Eines ganz sicher NICHT bin: Dann „gewöhnlich“!!!😠🔥 Und zwar in Bezug auf beide Bedeutungen dieses Wortes:

ICH bin in jeder Hinsicht ungewöhnlich oder auch außergewöhnlich …😊.

Und MEINE Texte sind das auch!!! 🦋🦋🦋 🎁 😉