Liebesgeflüster

Am letzten Sonntag liefen in dem Radiosender, den ich manchmal höre, die „100 besten Songs zum Thema Sex“. So hieß es.

„Sex“. Irgendwie klingt dieses Wort mit dem „X“ für mich falsch. Mit einem „X“ assoziiere ich Auslöschen, Ausxxen.
Oder auch „Gefahr“ (Andreaskreuz).
… Oder auch etwas Mysteriöses. Und da passt das Wort dann vielleicht doch 🤔?

Das Wort „Geschlechtsverkehr“ ist natürlich viel schlimmer. Da assoziiere ich sofort Technik. Straße. Autos, Motorräder, Ampeln. „Verkehrs(ver)ordnungen“.

Das englische „Liebe machen“ gefällt mir deutlich besser. Aber „machen“…? Zu sehr im Aktiven, bis wohlmöglich sogar im Aktivistischen, für meinen Geschmack.

Was genau ist eigentlich MEIN Geschmack beim Thema „körperliche Liebe“?

„Liebesenergien fließen lassen“. Das zumindest scheint mir der für mich richtige Ausdruck zu sein.

Aber wie …?

Wenn man mich vor einigen Jahren gefragt hätte, was MEIN Geschmack ist, ich hätte es überhaupt nicht gewusst. Schlimmer noch, ich hätte (und habe teilweise auch) etwas völlig Falsches gesagt. Weil ich angenommen hatte, dass das MEIN Geschmack sei. Schließlich fühlte es sich ja einigermaßen „gut“ an. Niemand redete von „mehr“, also war es das wohl.

Aber gleichzeitig war und ist da ganz tief in mir versteckt so eine Ahnung.
Eine Ahnung, dass „es“ das keineswegs war.
Eine Ahnung von etwas, das viel mehr war, als nur eine bestimmte körperliche Reaktion. – Und vielleicht auch wieder viel mehr sein könnte.

Eine Ahnung von etwas, was völlig anders war, als das, was die Menschen über „Sex“ erzähl(t)en oder gar anderen zeig(t)en.

Eine Ahnung von etwas, das viel süßer war, viel ekstatischer, viel fließender. Eine Ahnung von Wellen von Energien, die in der Zweisamkeit potenziert werden und in Bereiche führen, von denen irgendetwas in mir WEISS, dass es sie gibt.

Also beginne ich jetzt hier etwas Neues:

Eine Serie, in der ich für mich versuche, mich dem zu nähern, was denn tatsächlich MEIN Geschmack ist 😊.

Ich werde mich dem vermutlich langsam nähern und hoffentlich mit Genuss. Denn beides (Genuss und Vermeiden von Geschwindigkeit) scheinen mir wesentliche Faktoren zu sein, um der Öffnung (und Entsorgung) der Verpackung näher zu kommen. Der Verpackung, die aus irgendeinem merkwürdigen Grund offenbar um das eigentliche Geschenk herumgewickelt worden ist.🎁