Kinder

Menschen tun sich bisher schwer, alleine zu laufen.

Sie rufen nach „Vater Himmel“ oder „Mutter Erde“ oder gar – nach „Vater Gott“, der ihnen mit „strenger Hand“ den Weg weisen solle. Der „Schutz“ durch Eltern scheint ihnen überlebenswichtig, – so wie er es für sie als Kleinstkind einst tatsächlich war.

Alle Religionen dieser Welt haben zumindest einige ihrer „Gottheiten“ zu „Vater-“ bzw. „Mutter-Gottheiten“ gemacht.

Wie könnte man Menschen denn auch effektiver ihrer natürlichen Sexualität berauben, als,- indem man sie zu Kleinstkindern macht?

Kleinstkinder brauchen ihr Leben lang ihre Eltern. Und wenn ihre leiblichen Eltern (wie z.B. auch meine leiblichen Eltern) in ihrer Elternrolle völlig hilflos überfordert waren und objektiv gesehen sehr viel falsch gemacht haben in dieser Rolle, werfen nicht wenige ihren Eltern dieses Versagen auch noch als längst selbst Erwachsene erbittert vor.
So, als hätten sie ein Recht auf völlig fehlerfreie Eltern.

Andere gehen den umgekehrten Weg, und „glorifizieren“ die eigenen Eltern und oder sonstigen Ahnen, – insbesondere, wenn diese bereits verstorben sind.

Wo die einen grell jeden Fehler ihrer Eltern beleuchten, – tun die anderen so, als wäre die bloße Erwähnung eines Fehlers der eigenen Eltern ein „Sakrileg“.

Viele halten Ahnenkult und Ahnenverehrung für etwas „Heiliges“.
Und merken nicht, dass die Idee, die Ahnen zu verehren, den Sinn hatte, sie selbst „klein“ zu halten, sich klein fühlen zu lassen, sich von sich selbst abzulenken!

Kleinstkinder, deren leibliche Eltern die Elternrolle nicht erfüllen (können), suchen sich „Ersatzeltern“.

Bei erwachsenen Kleinstkindern sind das oft Politiker*innen (früher: Landesfürsten), Wissenschaftler*innen (früher: Heilige), Experten und Ratgeber (früher: Priester*innen).

Und auch hier gibt es die einen, die diese Personen „glorifizieren“, jede Kritik als „Sakrileg“ ansehen und voller Empörung zurückweisen.

– Und die anderen, die jeden Fehler dieser Personen grell ausschlachten.

Aber:
Es ist nie eine gute Idee, einen „Kult“ um andere Personen zu errichten.
Und es ist nie eine gute Idee, andere Personen zu „verteufeln“.

Und: Es ist nie eine gute Idee, andere Menschen in eine Elternrolle für erwachsene Menschen zu drängen! Oder sich von diesen in eine solche Rolle drängen zu lassen!

KEIN*E Politiker*in, Wissenschaftler*in, Experte/in kann eine solche Rolle erfüllen! Das ist objektiv völlig unmöglich.

Das Scheitern ist vorprogrammiert.

IHNEN dann aber die „Schuld“ für dieses Scheitern als „Versagen“ vorzuwerfen, hieße, den sehr viel größeren Anteil zu verkennen, den all die nach „Führung“ rufenden oder gar schreienden erwachsenen Kleinstkinder an der eingetretenen Misere tragen.

Anderen Erwachsenen Eltern sein zu wollen oder sein zu sollen (in dem Sinne, dass man sie „an die Hand nimmt“, ihnen eigene Entscheidungen abzunehmen, sie vor jeglicher „Unbill“ zu schützen versucht), ist nicht nur unmöglich.
Es ist auch für beide Seiten sehr sehr schädlich!
[Und das gilt auch, wenn es sich um die eigenen leiblichen erwachsenen „Kinder“ handelt.]

Erwachsene, die nie gelernt haben, es nie gewagt haben, selber einen Schritt ins Unbekannte zu gehen, ohne dabei ängstlich nach der haltenden Hand der Eltern zu rufen, sind wie Bonsais:

Vielleicht „niedlich“ anzuschauen, aber aufgrund ihrer von vielfältigen Fesseln eng zusammengeschnürten Wurzeln der Möglichkeit beraubt, je zu ihrer natürlichen Größe heranzuwachsen.
Ihre Lebenskraft nicht für ihr Wachstum nutzen könnend, sondern sie stattdessen darauf verschwenden müssend, die Schmerzen, die ihnen die Fesseln bereiten, möglichst wenig zu spüren. Sich „abzulenken“.

Tja, und diese Wesen, die diese furchtbar schmerzhaften Fesseln um die Wurzeln der Menschen geschnürt haben, sind doch tatsächlich so „freundlich“, dass sie jede Menge „Ablenkung“ zur Verfügung stellen … .