
„Ehre sei … „.
Irgendwie haben wir Menschen es mit „Ehre“ und mit „Macht“. Sogar in den Himmel haben wir akribisch Hierarchien eingezogen: Da gibt es einfache Engel und Erzengel. Die Erzengel stehen „über“ den Engeln. Und auch zwischen den Erzengeln selbst gibt es wohl eine Hierarchie, wenn ich es recht verstanden habe.
Dass sie männliche Namen tragen, wirkt fast selbstverständlich.
Eine Welt ohne Hierarchien scheinen wir Menschen uns nicht vorstellen zu können. Nicht einmal im Himmel … . Macht finden wir toll. Macht beten wir an.
Gleichzeitig beklagen wir Ungerechtigkeit. Sind wütend, wenn wir sehen, dass jemand anderen Schmerzen zufügt, nur weil er oder sie die Macht dazu hat.
In Gedanken wünschen wir uns dann oft, dieses A…loch möge genau diese Schmerzen doch einfach mal am eigenen Leib erfahren. Um daraus zu lernen… .
Vielleicht aber ist diese Welt in Wahrheit absolut gerecht?
Vielleicht habe auch ich in irgendeinem früheren Leben mir meinen Königskuchen schmecken lassen und dabei genüsslich zugesehen, wie zu meinen Sklaven gewordene Kriegsgefangene von meinen Leuten gepiesackt und gequält wurden?
Vielleicht haben diese Sklaven innerlich gefleht, dass ich A…loch doch mal am eigenen Leib erfahren möge, wie es sich anfühlt, Mächtigeren hilflos ausgeliefert zu sein und sinnlos gepiesackt und gequält zu werden?
All die Krankheiten, Schmerz und Leid, die ausgerechnet immer die nettesten Menschen zu treffen scheinen. Menschen, die nie im Leben auch nur davon geträumt hätten, jemand anderem Schmerzen zuzufügen.
Sind das vielleicht einfach „elegante“ Methoden der Seele, alte Schulden abzubezahlen?
Mein Verstand findet diese Erklärung durchaus annehmbar. Sie gäbe Schmerzen und Leiden einen Sinn (auch wenn sie nicht die Frage nach dem Sinn des Lebens löst).
Aber mein Herz, mein Herz, das möchte Liebe, Frieden, Freude und Glückseligkeit für alle Wesen dieser Welt!!!
Jetzt und sofort!!!
Und es fragt sich, warum das nicht möglich sein sollte.
Ein Beitrag zu den abc-Etüden, deren aktuelle Schreibeinladung hier https://365tageasatzaday.wordpress.com/2022/04/17/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-16-17-22-wortspende-von-ludwig-zeidler/ zu finden ist.