Raubkunst

„Schau mal Opa! Hier steht, es wäre anständig, wenn Deutschland aus fremden Ländern geraubte Kunst zurückgibt. Was ist das eigentlich: „anständig“?“

„Das ist ein schwieriges Wort. Meist bestimmt die Mehrheit, was „anständig“ ist.
Damals galt es in Europa durchaus als „anständig“, fremde Länder zu „unterwerfen“, Menschen dort zu töten, ihre Kultur zu zerstören und ihre Kunst zu rauben. Man behauptete einfach, das seien „Wilde“, die „zivilisiert“ werden müssten.
Menschen, die in und mit der Natur lebten, vertiefte Kenntnisse über Energien und Bewusstsein, Gesundheit und Krankheit hatten, die galten insbesondere der früher alles beherrschenden Kirche als unanständig. Solche Menschen wurden verfolgt. Auch in Europa. Hier wurden sie als Hexen, Zauberer oder Ketzer verbrannt.
Noch heute findet man dieses Denken der sogenannten Inquisition, wonach man solche Menschen „ausrotten“ müsse, bei einigen Leuten an.
Das Wissen und die Weisheit der „Wilden“ und der „Hexen“ wurde durch diese Verfolgungen und Massakrierungen verkrümelt. Heute findet man deshalb nur noch hier und da kleine und größere Krümel dieses Wissens.
Leider.
Denn ich glaube, dieses alte Wissen wäre heutzutage wichtig.
Ich persönlich würde es sehr „anständig“ finden, den Menschen in Afrika usw. nicht nur ihre Kunstgegenstände wiederzugeben, sondern vor allem auch die Wertschätzung ihrer alten Kultur. Ihre Wurzeln wiederzubeleben, die die Europäer zerstört haben.
Ich glaube, wir könnten von ihnen lernen.
Denn unsere heutige Welt ist voller Dämonen. Dämonen der Angst.
Diese hervorzurufen, das ist einfach.
Aber mit diesen Dämonen zu kämpfen. Ihnen die erbeuteten Seelenanteile so vieler Menschen wieder abzujagen, um diese Anteile den betreffenden Menschen zurückzugeben. Wer beherrscht das heute noch?
Das war immer die Aufgabe der Menschen, die man heutzutage meist als „Schamanen“ bezeichnet. Ihr Wissen fehlt.“

„Opa, dieses Wissen kommt zurück! Ganz bestimmt. Die Seelen werden wieder zusammengefügt. Und dann ist alles gut.“

„Na das nenne ich mal eine Prophezeiung, mein Schatz…“

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Wie immer mit herzlichem Dank an Christiane für ihre liebevolle Betreuung der Etüden, deren aktuelle Einladung hier zu finden ist: https://365tageasatzaday.wordpress.com/2021/09/19/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-38-39-21-wortspende-von-werner-kastens/.
Und an Werner Kastens für die Wortspende!