
„Über den Wolken, da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…“. Ich mag dieses Lied von Reinhard Mey. Es lässt für mich eine tiefe urmenschliche Sehnsucht nach Freiheit anklingen. Nach Grenzenlosigkeit, Sorgenlosigkeit und Angstfreiheit. Die wir Menschen verzweifelt irgendwo suchen … . Irgendwo anders … : Über den Wolken, im nächsten Jahr, im Urlaub, auf dem Meer… . Nur nicht jetzt und hier.
Echte Freiheit, das muss etwas Wunderbares sein!
Echte Freiheit kennt keinen Ort, auf den sie sich beschränkt, keine Grenzen oder Mauern. Sie grenzt niemanden aus und sich auch nicht ab. All das wäre wider ihre Natur.
Wer wirklich innerlich frei ist, zwingt niemandem seine oder ihre Vorstellung von Freiheit oder gar vom Leben auf. Wer wirklich frei ist, muss niemandem etwas beweisen. Auch sich nicht. Freiheit zwingt niemals irgendjemanden zu irgendetwas. Freiheit lässt jedem Menschen den Raum, den dieser braucht. Und jede Person so sein, wie sie ist. Freiheit vergleicht nicht und hält sich nicht für besser oder schlechter, als andere. Freiheit will niemanden „erziehen“. Sie ist niemals übergriffig. Sie stellt keine Forderungen an andere. Sie beschränkt niemanden und kennt keine Strafen, keine Bußen, keine „Schuldigen“ oder „Sünder“.
Freiheit bestimmt nicht. Und schon gar nicht über andere. Freiheit lügt nicht. Sie überredet und überzeugt auch nicht. Freiheit IST. Ich glaube, sie ist das Paradies.
Wir WISSEN meiner Ansicht nach tief im Innern, dass es dieses Paradies irgendwo geben muss. Aber hier auf der Erde scheint es nicht zu sein. Warum eigentlich nicht? Warum können wir uns als Menschen nicht einfach entscheiden, dieses Paradies genau hier zu erschaffen??
Freiheit wird nicht von jedem / jeder gerne gesehen:
Wer wirklich „frei wie ein Vogel“ ist, ist für jeden Menschen, der Macht über andere ausüben möchte, eine Bedrohung. Er wurde (und wird) deshalb „vogelfrei“: Verfolgt und zum Abschuss freigegeben. Menschen, die Macht ausüben wollen, können innerlich „freie“ Menschen nicht tolerieren. Denn über diese haben sie keine Macht. Menschen, die Macht über andere ausüben wollen, sind selbst nicht frei, denn sie brauchen diese anderen. Sie brauchen Menschen, die ihnen folgen, die sie bewundern, oder die Angst vor ihnen haben. Und damit ein großes Stück ihrer Freiheit diesen „Mächtigen“ opfern.
Warum sollte man irgendjemand diesen Gefallen eigentlich tun? Warum tun wir das seit Jahrtausenden? Ist das nicht eigentlich widersinnig?
Vielleicht, aber: Menschen lieben emotionale Dramen. Und – Personen, die Macht über andere ausüben wollen, haben ihre Tricks. Seit Jahrtausenden erprobt…:
„Die Gedanken sind frei …“. Das ist weit gefehlt. Es gibt kaum etwas, was so manipulierbar ist – und in so großem Stil manipuliert wird, wie unsere Gedanken. Jede Werbeagentur, jeder Lobby-Verein, jeder, der irgendetwas verkaufen oder für sich erreichen möchte auf dieser Welt, lebt genau davon. Ebenso wie früher die Kirche. Erfolgreicher Lobbyismus ist nicht sichtbar. Aber, wenn es einer Branche oder einem Interessenverband gelungen ist, Journalist*innen und andere als „Verstärker“ wirkende Personen (Ärzt*innen, Apotheker*innen, Lehrer*innen, Wissenschaftler*innen, Eltern etc.) auf die eigene Seite zu ziehen, hat diese Branche / dieser Verband normalerweise „gewonnen“ in unserer heutigen Welt.
„Unsere“ Gedanken sind selten wirklich „unsere“. Jede*r, der oder die schon einmal versucht hat zu meditieren, merkt sofort, wie wenig Kontrolle wir über diese Gedanken tatsächlich haben. Den gedanklichen Affenzirkus auszuschalten, ihm die Beachtung zu entziehen, ist wahnsinnig schwierig.
Unser tägliches Gedankenkarussell, all das, was uns ständig einfällt, was wir vermeintlich gerade jetzt oder morgen oder diese Woche oder nächsten Monat unbedingt noch machen und beachten „müssen“, steht unserer Freiheit entgegen. Noch schlimmer sind all die Kritik und all die Ängste und Sorgen, die wir uns täglich machen, und die andere uns oft noch zusätzlich machen. Dass wir ständig meinen, wir „müssten“ irgendwelche „Pflichten“ erfüllen, uns (oder andere) kritisieren, uns ängstigen und sorgen, kommt Menschen, die uns etwas „verkaufen“ wollen, sehr entgegen. Dass solche Gedankenkarussells um Vergleiche mit anderen, um „Pflichten“ und Ängste medial massiv gefördert werden, auch.
In unserem kollektiven und meist auch dem individuellen Unterbewusstsein sind schon seit Generationen Sorgen und Ängste verankert vor dem, was uns alles passieren kann. Und je öfter diese ohnehin latent präsenten Ängste in unserem Leben getriggert werden, desto stärker werden sie normalerweise.
Für Menschen, die Macht über andere ausüben wollen, ist es wichtig, dass diese Angst haben. Denn nur dann sind Menschen bereit, „freiwillig“ eine Einschränkung ihrer eigentlich doch „göttlichen“ Freiheit hinzunehmen. Wer Angst hat, sehnt sich nach Sicherheit – und nicht nach Freiheit. Und wer Angst hat, ist deshalb meist nur zu bereit, dem Versprechen zu glauben, dass er oder sie im Gegenzug zu der Beschränkung der Freiheit Sicherheit durch die „Mächtigen“ erhält.
Der Wunsch oder gar die Forderung nach allumfassender Sicherheit ist vielen inzwischen zur zweiten Natur geworden. Zumal uns in unserer Zeit mehr und mehr suggeriert wurde und wird, dass es so etwas gebe wie allumfassende Sicherheit. Dass wir Menschen alles kontrollieren (und zur Not bekämpfen) könnten – und müssten – mit unseren unglaublichen technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten. Gleichzeitig hat die Angst vor dem nun einmal unausweichlichen Tod erheblich zugenommen, seit die meisten Menschen nicht mehr an so etwas wie eine unsterbliche Seele, Wiedergeburt oder zumindest etwas Göttliches glauben. Viele fordern daher von den „Mächtigen“, alle Anstrengungen dahin zu richten, einen als „verfrüht“ angesehenen Tod um jeden Preis zu verhindern.
Aber der Wunsch, dass mir jemand im Außen Sicherheit und Schutz vor jeder Gefahr geben möge, die Forderung nach „Kontrolle“ oder gar „Kampf“, das ist das Gegenteil von Freiheit!
Echte Freiheit kann meines Erachtens nur mit dem inneren Eingeständnis beginnen, dass äußere Sicherheit eine Illusion ist.
Der Einfluss einer Staatsmacht darauf, dass uns nichts zustößt, wir krank werden oder sterben, liegt bei nahe Null. Eine Staatsmacht kann durch ungünstige Entscheidungen die Wahrscheinlichkeit (deutlich) erhöhen, dass uns etwas zustößt (z.B. durch Krieg). Aber nur in sehr begrenztem Umfang dafür vorsorgen, dass uns nichts Unangenehmes geschieht. Die nach bestimmten Ereignissen immer wieder gern gestellte Frage von Journalist*innen „Hätte man das nicht verhindern können?“ ist sehr einfach zu beantworten: „Nein, hätte man nicht.“ Auch nicht mit „schärferen Sicherheitsmaßnahmen und mehr Überwachung“. Aber unser Glück und unsere Freiheit als Menschen würden wir uns selbst noch mehr einschränken mit solchen Maßnahmen.
Einer der Hauptnutznießer von unserem illusionären Wunsch nach Sicherheit im Außen ist aus meiner Sicht – neben der Waffenlobby und der wehrtechnischen Industrie – die Pharma- und Medizinbranche. Vermeintliche Sicherheit zu verkaufen, ist ein großer Teil ihres Geschäftsmodells. Ob bei Impfungen, sogenannten Vorsorgeuntersuchungen oder Medikamenten wie Blutdrucksenkern oder Cholesterinsenkern. Man redet uns ein, dass wir uns damit ein Stück Sicherheit erkaufen, nicht an einer fiesen Erkrankung leiden oder gar „verfrüht“ sterben zu müssen. Und ein großer Teil der Menschen klammert sich an diese „Sicherheiten“. Vielleicht auch, weil die meisten gerne alles „richtig“ machen möchten, und uns ja gleichzeitig immer wieder suggeriert wird, dass man bloß nicht auf die eigene innere Stimme vertrauen dürfe, sondern um Himmelswillen bei Allem rund um die eigene Gesundheit immer „Experten“ zu Rate ziehen müsse.
Wer frei ist, VERTRAUT auf seine eigene innere Stimme und seine Intuition. Worauf denn sonst? Er oder sie ist für all solche Suggestionen damit wenig bis gar nicht anfällig. Das wiederum stellt eine erhebliche Gefahr für bestimmte Macht- und Kapitalinteressen dar. Und wird entsprechend vehement bekämpft und verunglimpft.
Aus meiner Sicht ist trotz des immensen Drucks, der derzeit aufgebaut wird, zu spüren, dass die Sehnsucht vieler Menschen nach echter Freiheit insgesamt zunimmt.
Nach echter Freiheit, die m.E. nur im Innen zu erlangen ist. Nach echter Freiheit, die deshalb weniger im Handeln zu suchen ist, als in der Fähigkeit zur Hingabe an das, was IST.
Echte Freiheit, wie ich sie meine, ist in unserer Welt (noch) eine Utopie. Solange wir unser Heil im Aktionismus im Außen suchen, werden wir weder Freiheit noch Frieden in dieser Welt wirklich hinbekommen. Denn beides beginnt im eigenen Innern. Und es ist harte Arbeit, wenigstens etwas von dieser Freiheit für sich zu erlangen. Aber ich glaube, es könnte sich lohnen.