Die „Krone“ der Schöpfung?

Künstlerin: Dörte Müller

Eines der Dinge, die ich an den von mir so oft gescholtenen öffentlich rechtlichen Medien ganz toll finde, sind die Naturdokus. „Planet Erde“, „Der blaue Planet“ o.ä., das sind oft spektakuläre Bilder von den Wundern dieser Erde. Die buntesten, exotischten, merkwürdigsten Geschöpfe in der Tiefsee oder auch in den Bäumen naturbelassener Wälder. Es scheint nichts zu geben, was es nicht gibt auf dieser Welt. Unglaublich faszinierend! Was für eine tolle Schöpfung!!!

„Um“welt oder „Mitwelt“?

… Und dann sehe ich die Bilder, wo über Tausende von Jahren auf dem Meeresboden gewachsene Korallensiedlungen durch Schleppnetzfischerei mal so eben unwiederbringlich zerstört wurden. Ich höre den „Umweltminister“ Brasiliens sagen, wie toll er das findet, den brasilianischen Regenwald roden lassen zu können, ohne dass großartig jemand protestiert. Der Präsident Brasiliens bezeichnet die Umweltbehörden gar als „Krebsgeschwür“.

Ich lese, wie viele Tonnen Pestizide selbst in Deutschland und sogar in Privatgärten immer noch jährlich ausgebracht werden, die unser Grundwasser vergiften. Ich höre, dass schon einer dieser Billionen von jährlich achtlos weggeworfenen Zigarettenstummeln rund 300 Liter Wasser verseuche und die Zigarettenfilter für einen großen Teil des Mikroplastiks in unseren Meeren verantwortlich seien. Ich sehe, wie viel Müll irgendwo von Leuten einfach in die Wälder oder in Gewässer gekippt wird. Wie viel Boden auch in Deutschland immer noch verdichtet wird. Wie Bohrinseln in Naturschutzgebieten stehen und weitere genehmigt werden. Wie Flüsse ausgebaggert werden, um sie für Großschifffahrt nutzbar zu machen. Wie viele Kreuzfahrtschiffe es gibt, die immer noch völlig ungefiltert ihre Abgase in die Luft blasen dürfen. Wie viel Müll jährlich produziert wird von den Industriestaaten, und wie viele als „Ressourcen“ angesehene Schätze der Erde permanent verantwortungslos ausgebeutet und verbraucht werden. Und so weiter … .

Und ich frage mich, sind Menschen die „Krone“ der Schöpfung? oder vielleicht doch eher ein „Corona-Virus“ der Schöpfung? Wobei die Corona-Viren ihren „Wirt“ normalerweise nicht zerstören. Wir Menschen hingegen tun das leider permanent und offenbar völlig gedankenlos. Haben wir nicht für die Menschheit weitaus wichtigere und drängendere Probleme zu lösen, als irgend so ein alles in allem doch eher harmloses Virus „zu bekämpfen“?

Die Natur hat uns so viele Wunder zu bieten. Und wir sehen diese nicht einmal, sondern definieren die Natur stattdessen als „bedrohlich“, „zu unterwerfen“, „zu bekämpfen“ und „auszubeuten“???

Vielleicht ist schon der Begriff „Um“welt ungünstig, weil er suggeriert, es gebe uns, und die Welt um uns herum? Statt uns als Teil dieser Welt zu sehen?

Wir beten Technik an. Und scheinen die raffiniertesten Wunder der Natur nicht einmal wahrzunehmen, es sei denn, sie können als Anregung für technische Lösungen dienen. Elon Musk, der die Grenzen der technischen Möglichkeiten immer weiter verschieben möchte, gilt als Star. Dem dann selbst im Trinkwasserschutzgebiet von Landesregierungen mit Beteiligung der „Grünen“ der rote Teppich ausgerollt wird für seine Gigafabrik. Das Ganze wird dann noch als Umweltschutz verkauft, weil er ja Elektroautos bauen will. Nur leider schützen der Bau einer Gigafabrik und der Bau von Autos die Um-/Mitwelt nicht, sondern sie verbrauchen enorm viel „Ressourcen“ (also Güter dieser Erde, von denen Menschen zu denken scheinen, sie wären ihr Eigentum). Autos gibt es auf diesem Planeten bereits eine Menge. Und sie sind für uns nicht lebenswichtig. Trinkwasser schon. Und verseuchtes Trinkwasser ist verloren. Wir haben eine Überproduktion von Autos in Deutschland. Der man nicht damit begegnen kann, dass man ständig neue Kaufanreize schafft, sondern damit, dass man die Produktion reduziert. Und dadurch diesen Planeten entlastet. Es macht keinen Sinn, ständig Dinge zu produzieren, die kein Mensch wirklich braucht, und die bald darauf wieder „verschrottet“ werden. Am sinnlosesten erscheint mir das bei Waffen. Was ist das für eine Spezies, die auf den idiotischen Gedanken kommt, etwas massenhaft zu produzieren, was bei der Produktion jede Menge „Ressourcen“ verschlingt – und keinem anderen Zweck dient, als Teile der Schöpfung zu zerstören???

Echter Mitweltschutz hätte etwas mit Konsumverzicht zu tun, nicht mit Konsumankurbelung. Und schon gar nicht mit Waffenproduktion und -export.

Natürlich will das niemand. Konsumverzicht. Exporteinschränkungen. Schon gar nicht in einer Zeit, wo die Wirtschaft wegen der weltweiten Corona-Lockdowns ohnehin zu kämpfen hat. Aber wäre es nicht an der Zeit, sich ganz verstärkt Gedanken zu machen, wie man weltweit zu einer wirklich mitweltfreundlicheren Wirtschaft kommen könnte? Umweltschutz im Sinne von Mitweltschutz ist etwas sehr viel weiter Gehendes als Klimaschutz. Längst nicht alles, was uns als Klimaschutz verkauft wird, ist Umwelt-/Mitweltschutz (s. Tesla …). Aber echter Mitweltschutz wird immer auch dem Klima gut tun.

Wäre es nicht an der Zeit, unsere Haltung zu ändern? Die Wunder der Erde viel mehr zu sehen, zu würdigen und zu schützen? Wahrzunehmen, dass Leben auf Kooperation aufbaut und alles mit allem verbunden ist? Uns keine Masken vor das Gesicht zu hängen, sondern die Düfte der Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen – und dafür zu sorgen, dass wir die Luft, die wir zum Atmen brauchen, nicht ständig verschmutzen? Zu erkennen, dass wir reines klares Wasser zum Leben brauchen – und es kaum etwas Dümmeres gibt, als dieses Geschenk der Natur zu verunreinigen? Zu erkennen, dass Kampf und Krieg gegen andere Menschen und / oder die Natur ziemlich schlechte Ideen sind, die enorm viel Schaden anrichten?

Wäre es nicht an der Zeit, Abstand zu üben? Nicht von anderen Menschen oder der Natur, sondern von einer Haltung, die von Geldgier und Gier nach Macht über andere geprägt ist???

Natürlich geht all das nicht zwangsweise. Man wird weder Brasiliens Machtclique noch Landwirtschaftsgroßbetrieben mit Massentierhaltung in Deutschland eine andere Haltung „verordnen“ können. Man könnte Anreize anders setzen, also durch die Subventionspolitik in der Landwirtschaft nicht ausgerechnet die großen Betriebe fördern. Handelsabkommen mit Brasilien und anderen Staaten so ausgestalten, dass der Schutz natürlicher Ressourcen im Vordergrund steht.

Wie man an diesen Beispielen schon sieht, ist es meist nicht die „Schuld“ Einzelner, dass die Welt so ist, wie sie ist. Sondern weltweit steht für die meisten Menschen immer noch die Wirtschaft im Vordergrund und nicht der Schutz der Mitwelt. Jedenfalls nicht, wenn dieser zulasten der Wirtschaftsleistung gehen könnte.

Entfremdung

Für mich ist der Umgang mit diesem Virus ja auch ein Zeichen für unsere Entfremdung von unserer Mitwelt – und ein Grund, warum ich auf die verordneten Maßnahmen so negativ reagiere. Masken, Desinfizieren von allem Möglichen und Unmöglichem – und warten auf den vermeintlich „erlösenden“ Impfstoff: Die Um-/Mitwelt scheint extrem gefährlich. Der andere Mensch ebenso. Nur die von Menschen erfundene „Technik“, der Impfstoff, kann angeblich „retten“. Wenn jemand immunstärkende Mittel aus der Natur empfiehlt, Knoblauch, Thymian, Beeren, Cistustee, Vitamin D (Sonne) usw., gilt das als lächerlich. Man habe dann die „Gefährlichkeit“ des Virus nicht erkannt, verharmlose dieses auf „unverantwortliche“ Weise. So geht Entfremdung von allem Natürlichen.

Chancen?

Aber das Virus bietet zumindest die Chance, über einige Dinge nachzudenken, die vorher als völlig normal hingenommen wurden. Ob die Zustände in unserer Fleischindustrie, oder die schon lange kaputt gesparten Gesundheitssysteme in den meisten Staaten dieser Welt. Ob sich da wohl jetzt etwas tun wird zum Besseren?

Und vielleicht werden die Milliarden, die derzeit in die Forschung für einen Impfstoff gegen Corona fließen, künftig auch „sinnvoller“ ausgegeben: Zum Beispiel, im Einsatz für saubereres Trinkwasser weltweit? Da könnten Technik und Mitweltschutz vielleicht wirklich einmal segensreich zusammen spielen. Es müsste nur jemand bezahlen. Vielleicht wäre Elon Musk für eine entsprechende Aktion zu gewinnen… ;-)? Wer weiß!

Ich glaube ja schon, dass Menschen eigentlich sehr „machtvolle“ Wesen sind. Und als solche vielleicht auch das „Sahnehäubchen der Schöpfung“. Ich finde diesen Begriff schöner, als den der Krone, denn Sahne verbindet sich mit dem Gericht. Und macht dieses gleichzeitig ein bisschen feiner. Aber unsere volle Macht als Menschen werden wir wohl nur ausschöpfen können, wenn wir auch unsere Herzen nutzen und nicht nur unsere Gehirne. Da geht weltweit sicher noch Einiges… .

Aber es tut sich auch Einiges. So bin ich immer ganz begeistert, wenn ich in vielen Blogs lese (und auch in den Medien sehe), wie viele Menschen sich für andere Menschen und auch für die Natur engagieren. Sich als Teil der Schöpfung empfinden und diese Schöpfung als etwas sehen, was es zu bewahren und zu schützen gilt. Und nicht, als etwas, was man sich „untertan machen“, verbrauchen oder gar bekämpfen sollte.

DANKE Euch allen, die Ihr Euch engagiert für das Wohlbefinden anderer! Ob privat oder im Rahmen Eures Berufs oder auch mit kleinen Gedichten, Geschichten oder schönen Fotos in Euren Blogs, mit denen Ihr ein Lächeln auf die Gesichter Eurer Mitmenschen zaubert!!! Ich finde, Ihr seid die Sahnehäubchen der „Schöpfungsspeise“ und sorgt dafür, dass diese auf die Dauer immer feiner wird!!!