
Viele Menschen sehen Sendungsbewusstsein als etwas Negatives an. Das Wort scheint missverständlich zu sein.
Aus meiner Sicht hat in dieser Welt jeder Mensch andere Talente. Jeweils ureigene Talente, mit denen er / sie das Ganze bereichern kann.
Etliche Menschen kennen das, dass sie sich bei einer Tätigkeit im Flow-Zustand befinden. Alles um sich herum vergessen während dieser Tätigkeit.
Und sich auch, wenn sie zwischendurch immer mal wieder ganz andere Sachen ausprobieren, immer wieder zu dieser bestimmten Tätigkeit hingezogen fühlen. Diese in allen Varianten ergründen wollen. Und die Früchte ihrer Tätigkeit, ihrer ureigenen Talente, gerne in die Welt aussenden möchten.
In dem Bewusstsein, damit auch anderen Gutes zu tun, helfen zu können, zu einem schöneren Ganzen beitragen zu können.
Das ist für mich „Sendungsbewusstsein“: Bewusst die Früchte der ureigenen Talente in diese Welt aussenden zu wollen.
Ein Mensch, der sein, – von ihm selbst gespürtes – ureigenes Talent nicht leben kann, weil andere (statt das in diesem Talent liegende Geschenk wahrzunehmen und anzunehmen) meinen, dieses Talent sei wertlos, – ist unglücklich.
Das musikalisch hochbegabte Kind, das kein Musikinstrument bekommt, sondern von seinen Eltern in eine Banklehre geschickt wird; weil die der Meinung sind, Musik sei eine brotlose Kunst und das Kind solle „zu seinem eigenen Guten“ lieber etwas „Anständiges“ lernen; – wird damit sehr unglücklich sein.
Auch ein Mensch, der sein ureigenes Talent gar nicht kennt, ist meist eher unglücklich und kann das Leben sogar als weitgehend sinnlos empfinden. Das ureigene Talent nicht zu kennen, ist nicht so selten; denn in unserem Bildungssystem werden nur bestimmte Talente als besonders wertvoll angesehen und entsprechend gefördert. Kindern mit ganz anderen Talenten wird hingegen durch die Art des Bildungssystems vermittelt, irgendwie „falsch“ zu sein.
Das, was die beispielhaft genannten Eltern ihrem Kind antun; oder auch das, was das derzeitige Bildungssystem im Grunde allen Menschen antut, ist vermutlich das, was viele „Sendungsbewusstsein“ als etwas Schlechtes ansehen lässt.
Denn sowohl diese Eltern wie auch das Bildungssystem handeln aus einer Ideologie heraus. Sie werden von jemandem oder etwas gesendet, aber ohne sich dessen „bewusst“ zu sein. Sie sind überzeugt, das Beste für die Kinder zu tun und zu wollen. Und sie sind von dieser Ideologie so vollständig durchdrungen, dass sie gar nicht spüren (können), dass es eine von Außen gekommene Ideologie ist, der sie folgen; und dass sie ihren Schützlingen gar nicht unbedingt so Gutes damit tun, wie sie selber meinten.
Das andere Menschen bekämpfen; zu beleidigen oder Schlimmeres, weil einem deren Meinung nicht passt, geschieht sehr oft aus einer Ideologie oder Religion heraus. Weil Menschen von denen, die ihnen diese Ideologie übergestülpt haben, angespornt werden, Andersdenkende zu bekämpfen. Sie werden im Grunde „ausgesendet“, um die, die dieser Ideologie gefährlich werden könnten; zum Beispiel, weil sie zum Hinterfragen anregen; niederzumachen.
Dabei merken sie meist gar nicht, dass sie aus einer Ideologie heraus handeln, da sie diese Ideologie / Religion als „Wahrheit“ verinnerlicht haben.
Es ist daher eigentlich eher ein „Sendungsunbewusstsein“, das für andere Menschen gefährlich ist.
Denn es ist ja nicht schlimm, wenn jemand für sich friedlich irgendeiner Ideologie oder Religion folgt in dem Bewusstsein, dass es eine Ideologie oder Religion ist; und andere Menschen den eigenen Glauben nicht unbedingt teilen. Es ist auch nicht schlimm, anderen vom eigenen Glauben zu erzählen, und ihnen zu erklären, warum man / frau daran glaubt.
Aber schlimm ist es, wenn aggressiv bekämpft wird, wer der eigenen Ideologie / Religion nicht folgt.
Dieses aggressive Bekämpfen passiert häufig dann, wenn jemand mit ganz anderen Ideen und Nachdenkimpulsen kommt. Und damit Inhalte der Ideologie / Religion in Frage stellt, von der die dieser Ideologie anhängende Person aber unbedingt will, dass alle Inhalte dieser Ideologie / Religion von allen als „Wahrheit“ angesehen werden. Diese Person daher unbedingt verhindern will, dass andere Menschen, die bisher – ohne sich groß eigene Gedanken dazu gemacht zu haben, der Mehrheitsideologie gefolgt sind, weil alle es anscheinend taten -; beginnen, ebenfalls Fragen zu stellen. Beginnen, sich Gedanken zu machen, ob das, was einem bisher so selbstverständlich erschien, vielleicht tatsächlich gar nicht besonders logisch ist.
Bei mir ist es nicht der musikalische Gehör-Sinn, der besonders ausgeprägt ist. Mein besonderes ureigenes Talent ist, dass mein 6. Sinn besonders ausgeprägt ist.
Schon mein Leben lang kann ich Energien wahrnehmen.
Und ich habe sehr lange gebraucht, um zu verstehen, dass andere Menschen das anscheinend nicht können, denn für mich war und ist es ja vollkommen selbstverständlich.
Schon immer nehme ich mehr und anderes wahr, als andere Menschen. Aber vor einiger Zeit hat sich diese Wahrnehmung nochmal sehr deutlich erweitert.
Und da ich mir inzwischen bewusst bin, dass diese besondere Wahrnehmung MEIN besonderes ureigenes Talent ist, MEINE Gabe; ist es mir wichtig, die Früchte dieses Talents auch in die Welt auszusenden. Meine Gabe also nicht für mich zu behalten, sondern eben wirklich zu geben.
Denn es würde mich unglücklich machen, die Früchte meiner Talente, meine Gaben nicht zu geben.
Aber, wie auch ein hochbegabter Musiker nicht davon befreit ist, üben zu müssen; ist das selbstverständlich auch bei meinem Talent so.
Und wie auch bei einem hochbegabten Musiker oder Künstler nicht jedes Werk immer eine Spitzenleistung ist oder sein muss (schließlich ist es wichtig, sich auszuprobieren); ist das auch bei meinen Texten und Kommentaren.
Und, wie auch bei hochbegabten Musiker*innen oder Künstler*innen, kommt es auch bei meinen Texten auf die Entwicklung der Lesenden / Zuhörenden / Schauenden an, wieviel (und was) sie davon für sich mitnehmen können.
Als Kind wurde ich gelegentlich von Lehrern gemein beschimpft, weil ich z.B. Schwierigkeiten hatte, Papiere unter eine Klemmleiste an der Wand zu klemmen. Da man mir meine motorischen (Rheuma-)Probleme damals überhaupt nicht ansah (und noch niemand wusste, dass ich rheumakrank war, auch ich selbst das damals nicht wusste), dachten sie vielleicht, ich wolle sie damit ärgern, dass ich mich besonders „dumm“ anstelle. Weil sie sich gar nicht vorstellen konnten, dass irgendjemand so etwas nicht können könnte.
Für mich war das sehr verletzend. Und ich bin heute noch dankbar, dass mir in der Oberstufe Mitschülerinnen beisprangen; denn es ist nicht schön, alleine dazustehen, wenn gemein auf einem herumgehackt wird.
Aber dieses sich nicht vorstellen können, dass andere nicht können, was einem selbst doch so selbstverständlich ist, das habe auch ich (immer noch). Noch immer erwarte ich von anderen Menschen oft zuviel.
Und ähnlich wie die Lehrer damals, habe auch ich manchmal das Gefühl gehabt: „Das machen die doch absichtlich.“ Dass jemand überhaupt nicht spürt, was für Energien er / sie aussendet mit dem eigenen Verhalten; überhaupt nicht spürt, was er / sie anderen antut; das ist für mich aufgrund meines eigenen Erlebens nicht vorstellbar.
Daher reagier(t)e ich möglicherweise manchmal zu verärgert. Was andere dann vielleicht wiederum als verletzend empfanden, weil ihnen gar nicht möglich war, das zu können, was ich von ihnen erwartete; oder sie gar nicht verstanden, was ich eigentlich will.
Hinzu kommt, dass ein ausgeprägter 6. Sinn; – „seherische“ Fähigkeiten, die anderen bisher verschlossen sind -, ein Talent ist, das in den meisten früheren Kulturen sehr wertgeschätzt wurde.
Unserer heutigen westlichen Gesellschaft aber eine Ideologie übergestülpt wurde, nach der, was mit den sehr begrenzten menschlichen Messmethoden nicht messbar ist, als „nicht existent“ zu gelten habe.
Was mir so ähnlich vorkommt, wie es vielleicht einst den Menschen vorgekommen ist, die als erste Teleskope hatten. Und beim Blick durch diese Teleskope feststellten, dass an dem Weltbild, was den Menschen vorher als absolute und von ihnen nicht zu hinterfragende „Wahrheit“ verkauft worden war, Einiges nicht stimmen KONNTE. Weil sie mit Hilfe der Teleskope mehr sehen konnten, als die anderen Menschen. Denen es wegen ihrer begrenzteren Wahrnehmung, die auf das „normale Sehen“ beschränkt war, gar nicht in den Sinn gekommen war, dass ihr vorheriges Weltbild zu eng gewesen sein könnte.
Und, ähnlich wie bei denen mit den Teleskopen, ist es auch bei mir: Dass ich deutlich mehr wahrnehme und spüre, als andere; heißt bei Weitem nicht, dass ich etwa alles „sehe“, oder dass ich das, was ich „sehe“, immer richtig interpretiere.
Aber: Dass ich die Gabe habe, mehr erkennen zu können, ist für mich gleichzeitig Antrieb, meine Erkenntnis immer mehr zu erweitern.
Zu meinen Talenten gehört (leider) auch, dabei zu helfen, schädlichen Müll aus dem Bewusstsein / Unterbewusstsein der Menschheit zu „ent-Sorgen“; indem ich immer wieder darauf hinweise, wo etwas schädlich, – weil Menschen Leid bringend – ist.
Das war die letzten beiden Jahre eine sehr unangenehme und sehr harte Arbeit für mich. Und leider hatte ich immer wieder den Eindruck, dass sehr viele der Meinung waren, wer sich mit unangenehmen Müll beschäftigt, der oder die „rieche“ vermutlich unangenehm nach Müll; mit so Leuten wollten etliche lieber nichts zu tun haben.
So fühlte ich mich sehr allein gelassen!
Ich kann verstehen, dass nicht jede*r die harte Arbeit machen möchte, Müll zu entsorgen, und auch nicht jede*r die dafür notwendigen Talente hat.
Aber, und das gilt nicht nur für mich, sondern für alle, die zugunsten der Gesamtgesellschaft die Drecksarbeiten verrichten:
Deutlich mehr Wertschätzung durch die, die alle davon profitieren, dass andere den Dreck wegmachen, hätte ich schon gerne!
Ich freue mich auf Eure Kommentare!
Du kennst vielleicht die Geschichten um Beuys‘ Badewanne und Fettecke… Wer bestimmt, was Müll ist? (Rhetorische Frage.)
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Müll ist für mich all das, was Menschen großes Leid und erhebliche Schmerzen macht: Kriege etc.
Aber niemals das, wo man / frau einfach nur einen unterschiedlichen Geschmack hat; aus der eigenen Perspektive heraus jeweils etwas anderes als „wertvoll“ ansieht.
Herzliche Grüße von mir zu dir, lieber Stefan, und danke für deinen Kommentar! 💖
Maren
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Liebe Maren, ein schöner Text wieder einmal! Das Wort „Sendungsbewusstsein“ kannte ich noch gar nicht! 💝
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Dankeschön, liebe Sarah! Ich freue mich über deinen Zuspruch!!!
Das Wort wurde in einer Kommentardiskussion mit mir verwendet, in der ich u.a. mit diesem Wort beschrieben wurde. Das Wort klang dann in mir nach, denn ich empfinde es ja auch so, dass ich Sendungsbewusstsein habe; und wollte daher gerne ergründen, warum viele „Sendungsbewusstsein“ anscheinend als etwas Negatives bewerten.
Herzliche Grüße an dich!!! Ich finde es wunderschön zu wissen, dass andere auf ähnlichen „Wellenlängen“ liegen wie ich. Und wir beide scheinen öfters gerade ähnliche Themen zu bearbeiten, was mir einfach gut tut. 💖🤗
Maren
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Ja, dass ist echt schön 🙂 Ich habe jetzt ein neues Wort gelernt 😍☺️
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Manchmal wäre es vielleicht einfacher, oder leichter, oder beides, wenn wir Telepathie als Schulfach einführen würden. Denn die verbale Kommunikation der Menschen hat so ihre Eigenheiten. 😉 Bei einem Wort wie „Sendungsbewusstsein“ beispielsweise dürfte es erhebliche Differenzen darin geben, wie dieser Ausdruck angewendet und aufgefasst wird. Vor diesem Hintergrund ist es unbedingt hilfreich, wenn man, so wie du hier, die eigene Auffassung etwas verdeutlicht. Ich kann mich mit dieser Definition sehr anfreunden, und stelle fest, dass sie auch sehr viel mit „Selbstbewusstsein“ zu tun hat. Auch das ist allerdings so ein Wort, das in recht unterschiedlicher Weise angewendet wird. Für mich hat Selbst-Bewusstsein genau damit zu tun, sich der von dir erwähnten ureigenen Talente bewusst zu sein und sie in bewusstem Sein zu entfalten. Das passt auch insofern zum „Sendungsbewusstsein,“ als wir ja immer „auf Sendung“ sind. Jede unserer Handlungen, jedes Wort, selbst jeder Gedanke sendet Schwingungen aus, die das große Ganze berühren – ob wir uns dessen bewusst sind, oder nicht. Es ist nicht die Frage, OB, sondern WAS wir aussenden. Als bewusstes Wesen bewusst „auf Sendung“ zu gehen ist also eine höchst lebenswesentliche Angelegenheit. 🙂
Mit einem herzlichen Abendgruß 🐻
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Lieber 🐻 😉, ganz herzlichen Dank für deine lieben und einfühlsamen Worte, über die ich mich sehr sehr freue!! Deine Definition zum Selbst-Bewusstsein teile ich vollkommen. Ja, wir senden immer.
„Bewusst“ auf Sendung zu gehen, ist, – denke ich -, dabei auch deshalb so schwierig, weil es schwierig ist, zu SPÜREN, was frau / man aussendet.
Ich spüre zwar, was andere mir gegenüber aussenden. Aber das, was ich selber aussende, geht ja als Energie weg von mir. Ich SPÜRE es daher selber nicht so leicht (es sei denn, ich habe ähnliches mir gegenüber selbst erlebt).
Ich halte es dann für wichtig, zu versuchen, sich gedanklich darüber klar zu werden, was diese Energie bei anderen auslöst. Indem ich mich z.B. frage, wie ich mich fühlen würde, wenn jemand anderes sich mir gegenüber auf diese Art verhält. Auch das ist aber natürlich in gewisser Weise subjektiv, denn ich gehe dabei ja von meinem Empfinden und meinem Charakter aus. Der andere hat aber vielleicht aus einem ganz anderen persönlichen Hintergrund heraus ein ganz anderes Empfinden als ich.
Ein Thema, mit dem ich mich sicher noch weiter beschäftigen werde … .
Ganz herzliche Grüße vom Wiesel… 😉 💖
Maren
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Vielen Dank für diese Worte. Ich kann aus eigenen Erleben sehr gut nachvollziehen, die deinen Talente sind, die als wertlos stigmatisiert werden; gleichzeitig hatte ich Probleme mit den „Talenten“, die es um jeden Preis auszuführen galt. Alles, damit man gut funktioniert, nicht stört und so alles zu DEINEM Besten ist….🥲
Diese Glaubenstze sind immer noch in mir drinn und zeigen mir immer wieder, das es Zeit für eine Session Selbstliebe ist😃
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Lieber Joscha, herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar!! Ja, leider werden Talente, die etwas mit dem 6. Sinn, dem FÜHLEN zu tun haben, bisher viel zu wenig wertgeschätzt. Stattdessen werden Talente meines Erachtens in unserer Gesellschaft bisher noch meist dahingehend bewertet, wie gut sie zum Geld „verdienen“ geeignet sind. Selbstverständlich nur zum eigenen Besten …. .
Herzliche Grüße 💖
Maren
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Das klang alles authentisch, habe ich gerne gelesen!
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Mache bitte aus have habe 😀
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ist erledigt!
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Danke, das freut mich sehr!
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