
Da ich so oft über den „toxischen Anteil der Männlichkeit“ schreibe, denken manche vielleicht, ich hätte ein generelles Problem mit Männern. Oder hätte in meinem Leben sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Das wäre ein Missverständnis! Mit dem „toxischen Anteil der Männlichkeit“ meine ich keine konkreten Männer, sondern dieses religiös / politisch geprägte Denken in Macht und Machtstrategie – statt in Liebe.
Ein Denken, das in der derzeitigen Welt durchaus auch sehr viele Frauen geprägt hat. Manchmal scheint dieses Denken bei einer Frau in Führungsposition sogar ausgeprägter zu sein, als bei Männern. Was u.a. aber auch daran liegt, dass sie als Frau in dieser Macht und „Stärke“ anbetenden Welt, gar nicht in diese Positionen gewählt worden wären, wenn sie in erster Linie Liebe und Rücksicht gelebt hätten. Dann hätte es nämlich geheißen: „Was für ein naives Ding. Für eine Führungsposition total ungeeignet, die lässt sich doch sofort überrollen, statt die Interessen des Landes / Unternehmens aggressiv zu vertreten, – und Stärke zu demonstrieren.“
Ich habe in meinem persönlichen Leben Männer, die mich sehr liebevoll unterstützen. Was es mir überhaupt erst ermöglicht, trotz meiner Schwerbehinderung das Leben so zu führen, wie ich es führe. Männer an sich finde ich also ganz und gar nicht „toxisch“.
In meinen beiden Ehen haben beide Männer ihre eigenen Bedürfnisse mir zuliebe vermutlich mehr unterdrückt, als ich meine Bedürfnisse ihnen (und der lieben Harmonie wegen) unterdrückt habe. Meine beiden Ehezeiten waren für mich weitgehend angenehme Erfahrungen. Beide Männer haben viel gegeben.
Dass es trotzdem beide Male nicht von Dauer war, ist aus meiner heutigen Sicht richtig gewesen und sinnvoll.
Und damit komme ich zu einem weiteren Thema, das für Autoimmunerkrankungen ganzheitlich gesehen, aus meiner Sicht eine Rolle spielt:
Das Lernen, zwischen „selbst“ und „fremd“ zu unterscheiden.
Aus heutiger Sicht gab es zwischen meinem Nochehemann und mir einen Bereich, in dem wir uns sehr ähnlich waren und dementsprechend gut verstanden haben. Es gab / gibt aber bei uns beiden etliche andere Anteile, in denen wir überhaupt nicht zusammen passen.
Und unsere Ehe konnte keinen Bestand haben, weil sie nur auf einen Teilbereich unserer jeweiligen Persönlichkeiten aufbaute; und wir das, wo wir uns nicht etwa ergänzten, sondern schlicht nicht kongruent waren, in uns jeweils unterdrückten.
Allerdings war das bei mir (und ich vermute auch bei ihm) keine wirklich bewusste Entscheidung, etwas zu unterdrücken.
Wir waren uns unserer jeweils ureigenen Bedürfnisse gar nicht wirklich richtig bewusst.
Wir beide hatten das Bedürfnis, geliebt zu werden. Und auch das Bedürfnis, Liebe zu geben.
Und wir nahmen wohl an, dass das reiche.
Es reichte nicht. Da es keine gute Idee ist, einen Teil des eigenen Selbst einem anderen Menschen zuliebe zu unterdrücken, weil das letztlich (auf unbewusster Ebene) zu Ressentiments führt gegen den Menschen, für den man das (vermeintlich) tut.
Um das nicht zu tun, muss man / frau aber erstmal wissen, was genau das eigene Selbst eigentlich ist.
Und was von dem eigenen Verhalten einem eigentlich „fremd“ ist. Wo man / frau etwas nur tut, um sich an (vermeintliche) Erwartungen anzupassen; aus dem Bedürfnis heraus, geliebt zu werden.
Wenn ich aus diesem Bedürfnis heraus etwas in mir unterdrücke, dann ist das, was ich damit gebe, aber keine echte ungetrübte Liebe.
Was das eigene Selbst ist. Was die ur-eigenen Bedürfnisse eigentlich genau sind. Das ist, insbesondere, wenn man / frau in einer engen Beziehung lebt, aber nicht so einfach zu erkennen.
Für mich war es daher nach der Trennung im Sinne meiner Heilungsarbeit sehr wichtig, zu erkunden:
Was habe ich getan, weil es meine eigenen Bedürfnisse waren, meiner eigenen Persönlichkeit entsprach?
Und was, weil ich (vermeintliche) Erwartungen erfüllen / Harmonie nicht gefährden wollte?
Und es war eben auch ganz besonders wichtig, mir meiner Traumata und der durch Erziehung / Religion etc. in mich injizierten schädlichen Glaubenssätze bewusst zu werden.
Denn, wenn ich nicht sehe, dass bestimmte meiner Verhaltensweisen Reaktionen auf schädliche Fremdeinwirkungen sind, kann ich zum Einen gar nicht versuchen, daran zu arbeiten; und belaste zum Zweiten damit eine Partnerschaft von vorneherein.
Denn dann wird dem Partner persönlich übel genommen, wenn er (oder sie) problematisches Verhalten kritisiert: Wenn ich dieses Verhalten nicht als auf etwas von Außen Injiziertem Beruhendes erkannt habe, halte ich es für einen Teil meiner eigenen Persönlichkeit. Und dann werte ich Kritik an diesem Verhalten als persönlichen Angriff gegen mich. Angriff auf etwas, was von mir vermeintlich überhaupt nicht änderbar ist.
Wenn es sich tatsächlich um einen Teil der eigenen Persönlichkeit handelt, und der / die Partner*in diesen Persönlichkeitsanteil problematisch und schlecht findet und „ändern“ will, dann kann es sein, dass der / die Partner*in aus einem eigenen unerkannten Trauma / Glaubenssatz heraus handelt.
Oder: Dass die beiden Menschen als Partner überhaupt nicht zusammen passen.
Wenn es aber kein eigener Persönlichkeitsanteil ist, sondern etwas Trauma induziertes, unter dem man / frau im Grunde selber nur leidet, dann ist es wichtig, eingestehen zu können, dass man / frau in dem betreffenden Punkt tatsächlich ein Problem hat. An dem es für die Partnerschaft wichtig wäre, (vielleicht auch mit Hilfe des Partners / der Partnerin) zu arbeiten.
Echte Liebe setzt das Vertrauen voraus, dabei nicht verletzt zu werden.
Meine Heilarbeit hat mir sehr deutlich gemacht, dass diese Traumata längst nicht immer „nur“ individuelle sind. Sondern dass es generationenübergreifende Traumata (z.B. aus Erlebnissen von Krieg / Vertreibung / Flucht etc.) gibt, die teils erhebliche Auswirkungen auf meinen Körper und meine Psyche hatten. Und dass es eben auch Traumata der Weiblichkeit und auch der Männlichkeit an sich gibt.
Und klar wünsche ich mir, dass (m)ein Partner sich auch den ihn beeinflussenden Traumata seiner Ahnen – und auch den Traumata der Männlichkeit an sich – widmet. Und dass er bereit ist, sich den „toxischen Anteil der Männlichkeit“ anzuschauen. Und sich der Empfindung zu öffnen, wieviel Leid das in Frauen erzeugt (hat).
Selbstverständlich bin ich dann auch bereit, mir den „toxischen Anteil der Weiblichkeit“ anzuschauen. Tatsächlich vermute ich ja durchaus, dass der Ausgleich für die größere Verletzlichkeit von Frauen auf körperlicher Ebene in einer größeren Verletzlichkeit von Männern auf Gefühlsebene besteht. Männer also auf Gefühlsebene von Frauen stärker verletzbar sind, als umgekehrt. Und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass jemand wie ich – neugierig, wie ich bin -, in uralter Zeit (vielleicht im Matriarchat) ausprobiert hat, wie verletzlich Männer da wohl sind, und was passiert, wenn ich es ausreize. Dass also der so furchtbar schädliche Versuch vieler Männer, sich gegen Gefühle abzuschotten, letztlich eine Reaktion auf eine uralte Traumaerfahrung ist. Die in ihnen zwar nicht mehr bewusst gespeichert ist, die aber zu den Auswüchsen des Patriarchats beigetragen hat. Und vielleicht dazu beiträgt, dass es nach wie vor eine unbewusste Angst in vielen Männern davor gibt, das Patriarchat loszulassen; und aufzuhören, Frauen und (ihre eigenen) Gefühle zu unterdrücken.
Traumata sind Fremdeinwirkungen, die aber ganz erheblichen Einfluss auf unser jeweiliges Selbst haben. Weil sie dazu führen, dass wir einen Teil unseres Selbsts unterdrücken und stattdessen etwas anderes leben, was gar nicht „unsers“ ist.
Es ist / war auch für mich nicht ganz einfach, zu erkennen, was an meinem Verhalten bin wirklich ICH, und was ist Trauma induziert? Wo habe ich mich also nur angepasst, weil in meinen Zellen irgendein Schmerz / irgendeine furchtbare Angst gespeichert war, die gar nicht MEINE waren, sondern mir epigenetisch vererbt wurden? Und wo habe ich mich vielleicht andersrum nur aus Wut und Widerstand gegen Verhaltensweisen meiner Eltern, mit denen sie mir Schmerzen zugefügt haben, in ein Verhalten hineingesteigert, das ebenfalls eigentlich gar nicht MEINS ist?
Das Thema „selbst – fremd“ ist nicht nur ein Thema in Partnerschaften, sondern aus meiner Sicht auch ein Thema von Frauen untereinander.
Und da habe ich bisher noch nicht die Erkenntnisse, die ich gerne hätte, um meine Heilung weiter vorantreiben zu können:
Ich persönlich brauche, um mich wohlzufühlen, das Gefühl von Verbundenheit und echt interessiertem aufeinander Eingehen. Small-Talk-Runden, Klatsch und Tratsch, sind nicht meins. Wohl fühle ich mich, wenn Gespräche vertrauensvoll in die Tiefe gehen.
Nicht wohl fühle ich mich, wenn ich mich vertrauensvoll geöffnet habe, mein Gegenüber das aber nicht tut.
Ebenso fühle ich mich nicht wohl, wenn mein Gegenüber mir zwar immer sehr bereitwillig und ausgiebig die eigenen Probleme schildert, aber nicht bereit ist, mir zuzuhören; sich meine Probleme (möglichst wertungsfrei) anzuhören.
Bei ersteren habe ich das Gefühl, gegen eine Mauer zu rennen. Dass die betreffende Frau also meint, ihr Selbst vor mir schützen oder verbarrikadieren zu „müssen“. Was mir das Gefühl gibt, zurückgestoßen und abgelehnt zu werden.
Oder, dass sie „Herrschaftswissen“ über mich haben will. Was in mir Ärger auslöst.
Bei denen, die immer nur ihre eigenen Probleme über mich „auskippten“ hingegen, fühlte ich mich energetisch ausgesaugt und ausgenutzt.
Ich fühlte mich in Runden mit anderen Frauen (insbesondere, wenn es um sogenannte „spirituelle“ Themen ging) nicht selten total fremd. Unwohl und irgendwie andersartig, als die anderen. Und hatte oft das Gefühl, da wird irgendetwas „aufgedrückt“, und alle anderen in der Gruppe sind davon emotional total bewegt; während ich Ablehnung spüre gegen das, was mir da „aufgedrückt“ erscheint.
Wenn Frauenrunden sehr emotional werden, fühle ich mich ohnehin überfordert. Ich kann mit heftigen Tränenausbrüchen oder gar Theatralik nicht umgehen.
Lange Jahre (eigentlich meine gesamte Schulzeit) wurde mir immer wieder gesagt, ich sei zu zurückhaltend, zu ruhig, zu „schüchtern“. Dass ich in den letzten Jahren den Vorwurf bekam, zu selbst-bewusst zu sein, war für mich eine neue Erfahrung. Aber tatsächlich habe ich auch erst seit einigen Jahren zumindest in einigen Bereichen ein gutes Bewusstsein meines Selbst`s. Und das scheinen seltsamerweise gerade Frauen nicht selten anderen Frauen tendenziell eher übel zu nehmen.
Aus irgendeinem Grund betrachten Frauen andere Frauen häufig total kritisch und nehmen ihnen Verhaltensweisen übel, die sie einem Mann nicht übel nehmen würden. Und Frauen können anderen Frauen gegenüber sehr fies und abwertend und ausgrenzend sein. In Konkurrenz um Männer. Aber auch in Konkurrenz um Freundinnen. Oder um „Beliebtheit“ im Kolleginnenkreis.
Ich weiß nicht, ob es schon im Matriarchat schädliches Konkurrenzdenken zwischen Frauen gab. Jedenfalls scheint Konkurrenzdenken (im Sinne von andere weg haben wollen; bzw. „Konkurrentinnen“ schwach halten wollen) ein sehr tief sitzendes Problem in der Weiblichkeit zu sein.
Ich vermag bei dem, was ich (entsprechend dem, wie ich es bei der Männlichkeit bezeichnet habe), als „toxischen Anteil der Weiblichkeit“ bezeichne, nicht mehr wirklich zu erkennen, was davon ist tatsächlich aus der Weiblichkeit selbst gekommen? Und was „gelerntes“ Verhalten, das eine Reaktion beziehungsweise Anpassung war an die Unterdrückungsherrschaft durch die Männlichkeit im Patriarchat? Aufgrund der vielen Schichten Leid und Schmerzen und Unterdrückung, die der Weiblichkeit jahrtausendelang zugefügt wurde, ist das eigentlich Weibliche für mich kaum noch wirklich zu erkennen. Und damit auch nicht, ob aus der Weiblichkeit selbst möglicherweise auch etwas Problematisches gekommen ist, was immer noch wirkt, und was ich mir deshalb als Frau näher anschauen sollte. Um das tun zu können, brauche ich männliche Hilfe. Das „Wegräumen“ der von der Männlichkeit zugefügten dicken Schichten Leid und Schmerzen.
Das „Wegräumen“ des „toxischen Anteils der Männlichkeit“.
Das wieder selbstverständliche vorbehaltlose Öffnen aller Männer für liebevolle Gefühle.
Um dadurch (gemeinsam) erkennen zu können, ob unter diesem zugefügten Leid noch etwas Anderes ebenfalls Problematisches liegt, das von der Weiblichkeit zu bearbeiten wäre.
Ein solches Vorgehen ist das, was ich mit „sich ergänzen“ von Partnern meine. Statt sich in gegenseitigen Schuldvorwürfen („Duuuu…!“) und „Rechtfertigungen“ zu ergehen, gemeinsam aufzuräumen. Jede*r seins. Aber mit Unterstützung des jeweils anderen. Da, wo es alleine schwierig bis unmöglich wird.
Und das meine ich nicht nur auf die individuelle Partnerschaft bezogen.
Ob und wann eine Fortsetzung folgt weiß ich noch nicht. Da es mir bisher noch nicht möglich war, die übrigen mit Autoimmunerkrankungen zusammenhängenden Themen so tief zu durchdringen, dass es Sinn macht, meine Erkenntnisse „der Allgemeinheit“ anzubieten.
Das Bild der aufgeschnittenen Avokado-Frucht finde ich besonders schön.🙋🍀
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Viele interessante Fragen hast du wieder aufgeworfen, liebe Maren. Ich möchte dazu (nicht: dagegen) meine Sicht stellen: Die Frage: was gehört „eigentlich“ nicht zu mir, sondern ist etwas von außen Aufgedrücktes, ist kaum zu beantworten. Denn in unseren verschiedenen Leben (Inkarnationen) haben wir selbst als Mann und Frau, als Mutter von… oder Sohn von…, als Herr und Magd gelebt. Vieles, was wir als von außen auferlegt erleben, ist Eigenes, das von früheren Leben in unser aktuelles hineinragt und seine Wirkung entfaltet. Einiges bauen wir in diesem Leben ab bzw neu auf. Und in allen Begegnungen mit anderen begegnen wir uns selbst in anderer Gestalt.
Insofern hilft es, sich selbst zu verstehen, wenn man andere versteht, auch und gerade in dem, was einen stört. Aber natürlich hilft es auch sehr, mit Menschen zusammen zu sein, die sich gegenseitig verstehen. Das aber geschieht selten, da fast alle Menschen ein zu enges Bild vom „eigenen“ haben.
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Liebe Gerda, vielen Dank für diesen ergänzenden Kommentar! Für mich persönlich habe ich tatsächlich ja nicht die Empfindung, in meinen anderen Inkarnationen als Mann gelebt zu haben. Aber ich weiß, dass viele das für sich anders empfinden. Sehr wichtig finde ich aber eben auch, überhaupt sich dem zu öffnen, dass das hier nicht die erste und einzige Inkarnation ist.
Und dass man / frau in anderen Inkarnationen möglicherweise genau die Dinge selber ausprobiert hat, die frau / man jetzt bei anderen sofort als „ganz schlechte Idee“…, erkennt. Weil frau / man eben selber schon mal bei eigener Anwendung erfahren und gefühlt hat, dass es nicht gut war.
Und dass es deshalb blödsinnig ist, andere Menschen als angeblich „böse“ Menschen zu bekämpfen – und zu denken, wenn man / frau das täte, sei man selber deswegen ein „guter Mensch“.
Sondern dass es eben (zumindest aus meiner Sicht) um seelische Erkenntnisprozesse geht: Was ist „gut“ und was ist „schlecht / böse“. Und nicht, welche Menschen sind gute / schlechte Menschen. Und die dann zu verehren oder zu verurteilen. Denn die waren vielleicht in einer anderen Inkarnation mit genau gegenteiligem Verhalten unterwegs… .
Herzliche Grüße
Maren
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Wie meist, allermeist, werden Dialoge (wie auchi hier) nicht fortgeführt, ja Antworten nicht mal gelesen, was ich sehr schade finde
Allerdings, wenn man in 100 Dingen täglich unterwegs ist, dann ist das halt so.
Aber nur leidlich angerissene Gespräche haben per se keinen Sinn.
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Lieber Gerhard, meinst du das Gespräch zwischen Gerda und mir? Oder bezieht sich dein Kommentar auf etwas anderes, wo du gern eine Antwort hättest?
Ich empfinde den Dialog zwischen Gerda und mir nicht als irgendwie abgebrochen. Zu Themen wie den unterschiedlichen Inkarnationen oder auch dem Sinn des Lebens insgesamt, kann frau / man sich ja nicht diskutierend auf eine „gemeinsame Wahrheit“ einigen. Schließlich WEISS niemand von uns DIE Wahrheit.
Da kann es ja nur darum gehen, wie frau / man selbst diese Themen jeweils empfindet.
Und manchmal ist da eine deutliche Resonanz zu den Empfindungen anderer, und manchmal nicht, und manchmal nur in Teilbereichen. Und manchmal ist da erstmal keine Resonanz, und nach einiger Zeit (z.B. irgendwelchen Erlebnissen / Erfahrungen im eigenen Leben) plötzlich eine deutliche positive Resonanz zu etwas, wozu man / frau zunächst überhaupt keine Resonanz – oder heftige Ablehnung verspürt hatte. Heftige Ablehnung ist eine deutliche Resonanz, zeigt aber oft, dass da etwas in einem selbst ist, was „bearbeitet“ werden will.
Ich empfinde daher jedes Gespräch als sinnvoll, wenn es um Inhalte und Empfindungen geht. Denn es geht mir ja um Erkenntnis-Prozesse.
Wenn du an mich irgendwelche Fragen hast zu meinen Empfindungen zu diesen Themen, darfst du sie mir aber selbstverständlich gerne stellen!
Herzliche Grüße
Maren
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Noch ergänzend, lieber Gerhard, zu dem Thema, manchmal spürt frau / man erst sehr viel später Resonanz: Ich hatte es z.B. mit dem Thema Reinkarnation lange Zeit gar nicht. Nicht einmal, weil ich es per se abgelehnt habe. Es erschien mir halt einfach nur als theoretisches Konzept. Und als ein irgendwie sehr überfrachtetes theoretisches Konzept. Mit dem manche alles mögliche erklären zu wollen schienen, ohne dass da für mich irgendwie eine echte Stimmigkeit spürbar war.
Das hat sich geändert. Aufgrund persönlicher Erlebnisse bin ich inzwischen für mich überzeugt, dass ich mich bereits mehrfach auf diesem Planeten inkarniert habe. Und zwar immer als Frau. Aber in sehr verschiedenen gesellschaftlichen Stellungen / Berufen. Und mit entsprechend unterschiedlichen Erfahrungen in den jeweiligen Inkarnationen.
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Ich denke, wenn man sich eingelassen hat, sollt man einen Dialog fortsetzen. So wie ich es jetzt tue
Wenn ich über zu wenig Zeit verfüge, trete ich erst garnicht in einen Dialog. Ich setzte dann evtl. ein Sternchen, um zu zeigen: Ich war hier.
Was ich monierte, war ein generelles Verhalten im Netz: Es werden Antworten kaum gelesen. Offline passiert das natürlich auch, dass sich jemand wegdreht bzw. Nicht mehr richtig zuhört. Dann kann man zumindest nachfragen, was ist. Um zu verstehen, nicht zu richten.
Liebe Grüße Gerhard
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Ja, dieses leider häufige nicht aufeinander eingehen, finde ich auch sehr schade!
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Wer sich einlässt, kann nicht einfach weggehen.
Eine Freundin von mir sagte mal: ich scheue mich, einen behinderten alten Freund , der seine Freiheit dadurch verloren hat, zu besuchen, denn dann wäre ich innerlich verpflichtet, es weiter zu tun. Und da pflichte ich bei.
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Da pflichte ich eher nicht bei.
Das ist eine Frage, welche Erwartungen geschürt werden. Und welche Erwartungen, frau / man an sich selber hat. Eben diese Fragen: Was ist selbst- und was ist fremdbestimmt, um die es in meinem Beitrag ja geht.
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Das dachte ich.
Die Frau hätte arge Probleme gehabt, das nicht regelmäßig fortzuführen. Der Betroffene hätte womöglich garnicht das Anliegen gehabt.
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Eben, der Betroffene hätte das Anliegen vielleicht gar nicht gehabt, sondern sich einfach nur gefreut, dass jemand (gerne) zu Besuch kommt.
Dieses sich „verpflichtet“ fühlen, ist ein Problem, dass sie dann vermutlich bei sich genauer anschauen müsste, woher dieser Glaubenssatz kommt.
Denn, wenn sie mit diesem Gefühl, es nur aus einer „Pflicht“ heraus zu tun, ihn besucht, wird er vermutlich spüren, dass sie es nicht wirklich gerne macht. Und dann ist der Besuch für ihn auch keine reine Freude.
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Pflichtgefühl bei ihr eher nicht. Sie hatte damals viel um die Ohren.
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Ich kenne ja die beiden Betroffenen nicht.
Wichtig erscheint mir aber – eigentlich immer -, dass die jeweils Betroffenen sich ihrer eigenen Bedürfnisse und Gefühle zunächst bewusst werden (und auch, woher diese Gefühle / Bedürfnisse stammen).
Und dass sie dann ihre Gefühle / Bedürfnisse, und auch ihre Erkenntnisse, woher diese stammen (aber vielleicht für einen nicht so leicht und schnell änderbar sind, wie man / frau das selbst gern hätte), der jeweils anderen Person ehrlich und offen mitteilt.
Super wäre natürlich, wenn beide das schaffen. Manchmal schafft es zunächst nur eine*r. Und kann dann erstmal nur hoffen, dass die andere Person in eigene Nachdenkprozesse eintritt, und erkennt, was für ein wunderschönes Geschenk gegenseitige Ehrlichkeit ist.
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Gegenseitliche Ehrlichkeit muss gekonnt sein. Habe mal in Encounter Gruppen etwas erlebt da wurde eine Frau tief verletzt.
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Ehrlichkeit heißt immer, von sich auszugehen!!! Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zunächst für sich selber ehrlich und offen und selbstkritisch(!) versuchen zu analysieren. Und es heißt eben gerade nicht(!), jemand anderem Gefühle um die Ohren zu knallen, die aus eigenen Traumata entstanden sind, die von einem selbst nicht bearbeitet wurden.
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Offen und ehrlich und vor allem direkt, d.h. unmittelbar Gefühle ausdrücken.. Wie verkehrt!!
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Nein. Das offen und ehrlich, wie ich es inzwischen in sehr vielen meiner Texte beschrieben habe, meint immer das ehrliche bei sich selber ansetzen! Denn nur das ist wirklich ehrlich! Also die ehrliche Selbstreflexion! Oder zumindest das ehrliche(!!!) Bemühen darum.
Direkt und unmittelbar negative Gefühle auszudrücken, ist das Verhalten eines Kindes, das noch nicht die Fähigkeit zur Selbstreflexion hat.
Erwachsen werden heißt, diese Fähigkeit zu lernen. Und auch das ist ein Prozess.
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Vielleicht noch ergänzend, weil das nicht so einfach zu verstehen ist: Wenn da negative Gefühle sind, finde ich es durchaus wichtig, diese auch ausdrücken zu dürfen (und das auch zu tun). Aber eben nicht als „Du-Botschaft“; sondern immer von einem selbst ausgehend, zum Beispiel: „Es tut mir leid, mich macht dieses Verhalten / diese Meinung, die du da äußerst, gerade total aggressiv. Ich habe in meinem persönlichen Umfeld … erlebt; und habe deshalb dazu eine sehr andere Meinung, als du sie gerade geäußert hast.
Oder: Ich kenne dieses Verhalten von meiner Mutter / meinem Vater, und das hat sich für mich damals immer sehr unangenehm angefühlt, so als ob ich … “
Wie gesagt, eine solche Art Kommunikation setzt Selbstreflexion voraus, und ist nicht ganz einfach. Ich finde es daher auch nicht verurteilenswert, wenn man / frau negative Gefühle zunächst mal sehr direkt äußert. Aber ich finde es wichtig, dann die Bereitschaft zu haben, zumindest hinterher nochmal – ehrlich(!) – darüber nachzudenken, was genau einen da eigentlich so getriggert hat – und ob das nicht vielleicht viel mehr mit einem selbst zu tun hatte, als mit der anderen Person.
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Da stimme ich überein
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Danke, Maren, für den Teil deiner Antwort, der sich auf mich bezieht. Wie du sehe ich es auch: Tatsächlich hatte ich keineswegs das Bedürfnis, nun in der Frage der Reinkarnation zu einer Übereinstimmung zu kommen, sondern nur, meine Gedanken dazu hineinzugeben in den Strom deiner Gedanken und Erfahrungen. Für mich und offenbar auch für dich reicht das vollkommen, jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt.
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💖
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Lieber gerhard, falls du (auch) mich meintest: Ich lese Antworten immer. Meine „like“-Funktion funktioniert aber nicht immer – so auch hier und jetzt. Also müsste ich jedesmal einen Kommentar verfassen, um deutlich zu machen, dass ich die Antwort gesehen habe. –
Dialoge sind nie zuende, man kann sie endlos fortsetzen. Ich halte nichts davon, denn das, was ich zu sagen hatte, habe ich ja schon beim ersten Mal gesagt, und vielleicht kommt noch eine Präzisierung und Erweiterung aufgrund des Antwort, aber dann ist auch Schluss. Ich kann ja das, was der andere gesagt hat, in mein Denken aufnehmen, ohne dass ich nun sogleich eine Reaktion zeige.
Wenn du also etwas kommentierst, und es fügt etwas meinem Denken hinzu, so freue ich mich und weiß es zu schätzen, auch wenn ich nicht antworte oder mich nicht drauf beziehe.
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Wenn das like nicht funktioniert so wäre
„Gelesen“ oder
„Aufmerksam gelesen“
eine alternative.
In meinem berufsleben litt ich oft darunter, dass nicht sichtbar wurde, ob neine Mails gelesen wurden. Man kann ja durch technik gleich bestimmte mails in einen ordner hieven.
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Ja, liebe Maren, sehr wichtige Themen – viel Stoff….. für mich auch sehr bekannter Stoff und jahrelange Auseinandersetzung mit den vorrangigen Themen in dieser heutigen Zeit…. die Muster erkennen lernen, von denen wir transgenerativ (über viele Generationen hinweg) beeinflusst sind und waren. Übrigens als Du das schriebst von „Gefühle unterdrücken zum Frieden…in der Ehe ect.) da fiel mir ein, dass mir schon seit 50 Jahren immer klar war, dass ich nie eine Ehe eingehen wollte – mit dem Spruch: …. bis zum Tod…. das schien mir unmöglich, zu festgelegt, schließlich wissen wir doch nicht wo wir uns hinentwickeln würden und der Partner auch.
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Danke für deinen zugeneigten Kommentar, liebe Melina! Ja, da ist sehr viel Inhalt in meinen langen Texten zum Thema Medikamente und ganzheitliche Medizin. Weil sich ja meine ganzheitliche Sicht immer auch auf verschiedene Ebenen bezieht.
Ich glaube, das mit dem „bis dass der Tod euch scheidet“ wird nur in kirchlichen Zeremonien gesagt 🤔. Aber die Kirche (jedenfalls die katholische) will dich ja schon mit der Taufe auf „lebenslang“ festlegen, und dir „verbieten“, dich anders zu entwickeln … 😉.
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