Die Gedreiteilte

In einer Broschüre: Ein getöpferter Kerzenuntersetzer in den Farben weiß-rot-schwarz, das dort als angeblich kräftigendes Symbol ausgezeichnet ist. [Nein, es ging nicht um sich in der Bundesrepublik aus irgendwelchen seltsamen Gründen heimatlos wähnende Reichsflaggenschwenker.] Es ging um Weiblichkeit.

Ich zuckte zurück. Sich selber dreiteilen, und zu meinen, damit „kräftige“ frau sich? (Weil das in irgendwelchen blöden alten Märchen so erzählt wurde?)

Weiß, für die „reine Jungfrau“?
Die Kindheit der Mädchen sollte bunt und fröhlich sein! Und nicht mit Themen wie „Jungfrau“ überschattet. Und überhaupt dieser Schwachsinn, dass „Jungfrau“ etwas mit „Reinheit“ zu tun habe. Bitte, liebe Geschlechtsgenossinnen, lasst euch das nicht mehr überstülpen!

Und dann Rot. Für die Liebe? Oder womöglich für die Monatsblutung?
Etwas, was für jede Frau eine große Last ist, oftmals mit allmonatlichen heftigen Schmerzen verbunden, als „kräftigend“ ansehen??? Sorry, aber diese Scheißblutung ist etwas, was Frauen schwächt, nicht kräftigt! Feiert das bitte nicht!

Und wenn das Bluten dann endlich aufgehört hat, ist für die Frau die letzte Mahlzeit sozusagen gegessen, das Abendbrot vertilgt? Dann ist für die Frau nur noch schwarze Nacht?
Früher das Schwarz angeblich für „die weise Alte“ stehend, die dann zur Hexe geframt wurde. Heute häufig als Last angesehen, um die sich jemand zu kümmern habe. Und der statt Weisheit eher „Umnachtung“ attestiert wird.


Ich bin froh, dass sowohl meine Mutter wie auch meine Oma auch mit über 80 manchmal noch sehr fröhlich verspielt und albern sein konnten. Denn das ist eine wunderbare Ressource, gerade für Frauen. Und keineswegs auf die Kindheit beschränkt. Ebenso wie Attraktivität und Schönheit keineswegs auf die Jahre einer Frau beschränkt sind, in denen eine Schwangerschaft möglich ist. Und wieso sollte ein kleines Mädchen nicht weise sein können?

Frauen sind in jedem Alter bunt, schön und attraktiv!!!

Und sie sind niemals schwarz – weiß!


Das musste mal gesagt werden! 💃

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Ein Beitrag zu den von Christiane betreuten abc-Etüden. Mit Dank an Christiane und an die „Wortspenderin“ puzzleblume.

Veröffentlicht von lachmitmaren

Stimme der Göttin. Schon lange fast nur noch ernst. Manchmal sehr wütend, manchmal sehr verzweifelt. Oft traurig. Und nur noch sehr selten verspielt und albern. Gute Zuhörerin. Einfühlsame Leserin. Vielseitig interessiert. Meine Texte sind immer tiefgründig. Sie sind kritisch gegenüber "Vorgaben" "von Oben" und sie hinterfragen ursachenorientiert. Meine Berufung ist Heilung. Ich bin Volljuristin, staatlich geprüfte Heilpraktikerin, zertifizierte Lachyoga-Leiterin - Und Rheumatikerin seit über 30 Jahren.

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35 Kommentare

        1. Das stammt aus alter Zeit. Siehe auch der Kommentar von Gerda und meine Antwort. Und es ist nicht unverbreitet, dass Frauen, die Weiblichkeit stärken wollen, sich auf diese alten Mythen „zurückbesinnen“. Allerdings laufen sie dabei aus zumindest meiner Sicht in eine Falle. In die Falle, Symboliken, die z.B. in alten Märchen (wie z.B. Frau Holle) und Mythen verwendet werden, als „natürlich“ und damit vermeintlich besonders weiblich anzusehen. Symboliken, die sie oftmals überhaupt nicht stärken.

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  1. “dreigeteilt niemals“ – daran musste ich eben völlig unpassender Weise denken. Es war die politische Devise während meiner Schulzeit….

    Deine Etüde gefällt mir gut. Ja, alle Farben sind in jedem Lebensalter präsent. Allerdings sind die drei Farben weiß-rot-schwarz seit uralten Zeiten der „dreifaltigen Göttin“ zugeschrieben, in ihren drei Erscheinungsformen als junge Sichel, Vollmond und Schwarzmond. Wahr ist auch, dass ein junges Mädchen, eine reife Frau und eine Greisin unterschiedliche Energien aufweisen. Drum ist es gut, wenn alle drei zusammenwirken.
    Manchmal kann ich in mir die Energie des Kindes, das ich war, deutlich fühlen. Das sind glückliche Momente. Und als Jugendliche fühlte ich mich manchmal uralt und sterbensmüde. Wir haben alle drei Zustände in uns, aber eine überwiegt, denn die ätherischen Kräfte, die den Körper aufbauen (Kind) und erhalten (Frau), verlieren im Alter ihre Kraft. Glücklich, wenn frau nicht nur gebrechlicher, sondern auch weiser wird. 🦉

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    1. Ja, diese „Farbzuordnung“ ist – zumindest auch – dadurch entstanden, dass man den Mond (wegen ihrer Monatsblutung) der Frau zugeordnet hat. Und da Mond und Sonne für uns Menschen lebenswichtig sind, wurde die Sonne dem anderen Geschlecht zugeordnet, „der Sonnengott“ war ja in den alten Kulturen fast immer „männlich“.
      Die Sonne wird meist strahlend sonnengelb dargestellt. Und die Farbe Sonnengelb wirkt auf fast alle Menschen intuitiv fröhlich und gute Laune machend. Schwarz – Weiß hingegen weckt intuitiv ganz andere Assoziationen. Natürlich könnte frau / man vom Verstand her sagen, darin sind alle Farben enthalten, nur nicht sichtbar.
      Aber Bild- und Farbsprache hat halt intuitive unmittelbar im Unterbewusstsein Assoziationen auslösende Wirkung. Und wenn frau Weiblichkeit stärken will, ist die mit dieser Symbolik verbundene Assoziation aus meiner Sicht nicht hilfreich.
      Frau / man könnte bei der Farbsymbolik möglicherweise auch sagen, Schwarz hat auch etwas Schützendes, daher „schütze“ diese Farbe die Buntheit der Frau. Aber dann ist man fast schon bei der (schwarzen) Burka, die die Frau angeblich schütze … .
      Daher habe ich mit solcher Art Symbolik ein Problem.

      Dass im Menschen je nach Alter unterschiedliche Energien meist die jeweils vorherrschenden sind (wie du schreibst, manchmal ist es auch umgekehrt, und ein älterer Mensch fühlt sich jugendlicher als ein junger); gilt ja für Männer auch. Wäre also kein Grund, die Frauen zu dreiteilen …😉

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      1. Für Männer gilt es nicht im selben Sinne, da sie keine Menstruation haben und nicht schwanger werden können. Bei Frauen gehen mit Beginn und Ende der Menstruation einschneidende Veränderungen einher. Bei Männern ist nur der Beginn der Geschlechtsreife einschneidend und wurde daher auch rituell begleitet.

        Was die Zuordnung von Weiblichkeit zu Mond und Sonne betrifft – da hast du natürlich recht. Es hat wohl mit der Periodizität der Frau zu tun, dass man ihr den Mond zugeordnet hat. Mindernd ist das nicht unbedingt, und es gibt bekanntlich auch andere Zuordnungen.

        Schwerwiegender ist das Vorurteil, dass entsteht, weil der Mond das Licht von der Sonne empfängt und selbst nur ein Spiegel ist, der Sonnenlicht reflektiert und verwandelt. Hinzu kommt, dass dem Mondlicht Magisches, Unnatürliches, Zauberisches , dem Sonnenlicht aber Klarheit, Rationalität und Kraft zugesprochen wird. Das ist ein Grund, warum mir persönlich die Identifizierung der Frau mit dem Mondigen nicht gefällt. Ich fühle mich durchaus zum Selberdenken und zu Klarheit befähigt. Der Logos (als Sonnenwesenheit) wird auch (und sogar vornehmlich) weiblich, als Sophia dargestellt.

        Du siehst, je länger ich nachdenke, desto mehr komme ich auf deine Schiene. 🙂

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  2. Ich kann mich dem negativen Duktus des Textes nicht anschließen. Die Bedeutung hatte meiner Ansicht nach mit der Natur selbst zu tun: das Weiß der Blüten, das Rot der Früchte, das Schwarz des Winters. Ich empfehle für tieferes Verständnis das Buch: Die Weiße Göttin, von Robert von Ranke-Graves, Sprache des Mythos. Es handelt sich um Archetypen, im Männlichen ebenfalls vorhanden. Blut ist übrigens sehr viel mehr als ausgerechnet das Menstruationsblut, es steht für Leben an sich in vielen Mythen…aber wenns um Weiblickeit geht und blöde alte Märchen, dann empfehle ich unbedingt Die Wolfsfrau von Clarissa Pinkola Estes. DA werden dir echt starke Frauen vorgestellt. Sie analysiert Märchen .

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    1. Mir persönlich hat das Buch „Die Wolfsfrau“ so wenig gefallen, dass ich es nicht mal zuende gelesen habe. So etwas ist sicherlich Geschmackssache.

      Mir geht es (nicht nur mit diesem Text) darum, welche Assoziationen durch bekannte Märchen und Mythen unmittelbar bei vielen Menschen im Unterbewusstsein ausgelöst werden, und dass das oftmals problematische sind.
      Bei mir war übrigens beim Anblick des Kerzenuntersetzers in den drei genannten Farben unmittelbare intuitive Ablehnung, weil ich diese Farben intuitiv mit der Reichsflagge verbunden habe. So dass Frauen, die solche Symboliken wählen, automatisch Gefahr laufen, von anderen intuitiv „in die rechte Ecke“ verortet zu werden. Und da ist es dann egal, dass die Symbolik an sich viel älter ist (und sich z.B. in den weißen Blüten und den rot-schwarzen Beeren des Holunders findet), denn mein Verstand weiß das zwar! Mein Unterbewusstsein reagiert trotzdem auf die Verbindung „Reichsflagge“.

      Die sehr alten Symboliken mögen damals mal etwas Positives oder Wertneutrales abgebildet haben. Aber sie sind als Symbol längst vielfach überlagert von anderen Deutungen, die mit den Farben (oder sonstigen Symbolen) verknüpft wurden. Und all das, was zu der betreffenden Zeit mit einem Symbol, einer Farbe, von vielen Menschen assoziativ verbunden wird, wirkt automatisch auf das Unterbewusstsein der Betrachter*innen.! Und hat deshalb meist keine wirklich stärkende Wirkung, sondern einen ganzen Rattenschwanz an Ballast. Daher der Duktus meines Textes.

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      1. Ich habe Deinen Kommentar gelesen.

        Das Charakteristische Deiner persönlichen Sprache, die Art zu sprechen, zu reden, zu schreiben, kann ich verstehen.

        Das Unbewusste von Frau und Mann, drängt den (Menschen) zu neuer Einsicht. Jeder Mensch hat zur Wirklichkeit von (seiner) Welt, seine eigene Weltanschauung; die dem Kollektiv, oder dem Gegenüber nicht übereinstimmen muss.

        lg
        Hans

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        1. Völlige Übereinstimmung ist bei den Einsichten, die sich sozusagen auf das Große Ganze beziehen eher selten, das sehe ich auch so. Aber im guten Falle ergänzen sie sich. Und das ist gar nicht so selten … .
          LG
          Maren

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      1. Ich denke darüber so:

        Liebe kennt keine Winkelgänge
        ein jeder hat ein starkes Gefühl
        der Zuneigung zu einem anderen
        die eigene Erwartung darf auch
        unbeantwortet bleiben

        herzliche Grüße
        Hans

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        1. Das hat jetzt zwar nicht unmittelbar was mit meinem Text zu tun, aber „die eigene Erwartung nach Liebe darf auch unbeantwortet bleiben“ möchte und werde ich so nicht unterschreiben. Das kannst du für dich persönlich so sehen, dass es für dich okay sei, ungeliebt zu sein. Aber das für andere bestimmen zu wollen, empfinde ich als Anmaßung.

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  3. Ein Jetziger Aspekt zu dem Blutungsgeschehen fiel mir da noch ein. Ich bin ja zu alt um noch zu bluten, aber ich fände es gut, ab und zu einen Aderlass zu haben, denn wie ich weiß ist das eine Gelegenheit verbrauchte Gifte im Körper auch damit los zu lassen. Aber immer wenn ich in vielen Jahren mal beim Blutabnehmen bzw. Kontrolle war, verwehrte man mir dieses Ansinnen und meinte ich mache Witze.

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    1. Ein Aderlass kann in bestimmten Fällen therapeutisch sinnvoll sein, z.B. bei Menschen mit Eisenspeicherkrankheit oder stark erhöhtem Blutdruck.

      Dass es eine Gelegenheit sei, „verbrauchte Gifte“ los zu werden, halte ich für einen Mythos. Vermutlich hat diese Vorstellung etwas mit der „Blutegeltherapie“ zu tun, die ja schon aus sehr alter Zeit stammt.

      Ich selber habe das mit den Blutegeln an mir mal ausprobiert, nachdem ich mehrfach Berichte darüber gesehen und gelesen hatte, dass in der Charité (dem naturheilkundlichen Teil) damit nachweislich gute Erfahrungen bei Kniegelenksarthrose vorlägen.
      MEINE Erfahrungen waren denkbar schlecht.
      Ich hatte gedacht, dass im Speichel der Egel entzündungshemmende Substanzen vorhanden seien. Und mir das deshalb eventuell gut täte. Tatsächlich sind darin aber wohl hauptsächlich blutgerinnungshemmende Substanzen. Das mag Menschen gut tun, die ansonsten Blutgerinnungshemmer einnehmen / spritzen würden. Aber für MICH mit meinem ohnehin eher niedrigen Blutdruck und latent zu niedrigem Eisenwert, und ganz und gar nicht zu „dickem“ Blut, war es dementsprechend schädlich.

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  4. Die Farbkombination ist mit verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten überfrachtet und ich verstehe auch den Stärkungsaspekt daran nicht.

    Weiss als Ausdruck des „unbeschriebenen Blattes“ zu sehen, für die von Erfahrungen noch unbeeinträchtigte und der Welt offene, helle Seele ist für mich unrealistisch, denn selbst Babys kennen schon Verzweiflung, Leid und Schmerz, den man ihnen nicht absprechen darf.

    Weiss war übrigens früher und bis ins 19. Jh. noch die Farbe der Trauer. Das passt also nicht so pauschal.

    Mit einem kräftig leuchtenden Rot als Ausdruck von nach vorne strebender, auch sexueller Energie könnte ich mich arrangieren, zumindest aus meiner persönlichen Sicht.

    Ein leuchtendes Rot trage ich aber auch mit fast 65 Jahren noch gerne, also sehe ich und akzeptiere ich keine Altersbeschränkung für Rot.

    Wenn man Menstruationsblut darstellen wollte, müsste es wohl dunkelrot sein. Was man dazu assoziiert, hängt wohl eher von den Wünschen der individuellen Lebenssituationen ab.

    Schwarz hat auch eine Menge erotischer Aspekte, nicht nur Gedanken an Tod, Trauer, negativer Dunkelheit und Witwengewandung. Schwarz war beispielsweise lange Zeit eine der teuersten Farben zum Textilienfärben, also ein Zeichen von Reichtum.

    Abgesehen von all dem finde ich, dass alle Menschen sich bei der Auswahl von Farben, mit denen sie sich umgeben möchten, nach dem eigenen Empfinden richten sollten und nicht nach irgendwelchen Ratgebern, die Ideologien zu verkaufen haben. 

    Eine sehr interssante Etüde hast du mit den Wörtern geschrieben.

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    1. Danke dir! Auch für deine Ergänzungen hinsichtlich der einzelnen Farben zu bestimmten Zeiten (und/oder in bestimmten Kulturen) zugeordneten Aspekten.
      Ich sehe das sehr ähnlich wie du: Dass Menschen sich mit der Auswahl der Farben, mit denen sie sich umgeben möchten, nach dem eigenen Empfinden richten sollten!
      Ich selbst trage auch sehr gerne die Farbe Rot. Ich assoziiere Rot nämlich – wie du – unter anderem mit sexueller Energie. Und warum sollte ich die nicht auch mit über 50 oder über 60 noch gerne mögen? 😊💃

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  5. Hallo Maren,

    ich hatte deinen Ping zwar gesehen und freigeschaltet, aber deine Etüde ist mir durchgerutscht, ich entschuldige mich sehr dafür, meine Tage waren bisschen hektisch und ich abends müde.
    Ich bin völlig bei dir, was deine Schlussfolgerung angeht: „Frauen sind in jedem Alter bunt, schön und attraktiv!!! Und sie sind niemals schwarz – weiß!“

    Ansonsten ist mir deine Etüde vom Ausdruck her zu plakativ, aber das ist halt meins. Ich habe nie Probleme mit der weiß-rot-schwarzen Zuordnung gehabt, weil ich sie immer nur als Chance, nie als bindend angesehen habe, und ebenso immer alle Farben als gleichzeitig vorhanden … Wir alle sind immer komplett. Frauen sowieso, Männer aber auch. Ist die Frage, was wir sehen/leben (oder uns zu sehen/leben erlauben).

    Du argumentierst viel über den erhobenen Zeigefinger („Man sagt uns, du darfst … nicht“) und setzt den erhobenen Mittelfinger dagegen: Gut! Vermutlich geht es für viele nicht anders.
    Aber wer mir ernsthaft vorschreiben würde, ich dürfe kein Rot (oder Weiß) mehr tragen, weil ich „aus dem Alter“ raus sei (was ich längst bin), den lache ich aus und lasse ihn stehen. Ich habe Schwarz schon mit 30 geliebt. Ich akzeptiere höchstens, dass bestimmte Kleidung für bestimmte Anlässe unpassend sein kann, aber du verhandelst hier ja viel Grundsätzlicheres.

    Just my verspätete two cents 😉

    Nachmittagskaffeegrüße! 😀

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    1. Liebe Christiane, du musst dich nicht bei mir entschuldigen, weil du „verspätest“ kommentierst! Auch, wenn du gar nicht kommentierst, müsstest du dich deswegen aus meiner Sicht ganz sicher nicht entschuldigen! Schließlich ist es ja keine Pflicht, dass du kommentieren musst, sondern eine freiwillige Zusatzarbeit für dich. Und wenn du dich dieser Zusatzarbeit mal nicht unterziehen möchtest, sehe ich das nicht als „entschuldigungswürdiges“ Vergehen an …😉.
      Du hattest mir ja schon öfters geschrieben, dass du mit meinem Schreibstil ein Problem habest. Das ist natürlich Geschmackssache. Und ich mag ja auch Ehrlichkeit und ehrliche Rückmeldungen. Daher auch von mir Ehrlichkeit: Ich habe zwischenzeitlich viele Etüden und sonstige Texte anderer gelesen, die ganz klar einen „erhobenen Zeigefinger“ hatten, bei denen du damit aber (jedenfalls nach deinen dortigen Kommentaren zu schließen) kein Problem hattest. Und tatsächlich vermute ich auch schon länger, dass du aus anderen Gründen mit meiner Person ein Problem hast, und in Vorurteile gegen mich gerutscht bist, die mit mir wahrscheinlich gar nicht so viel zu tun haben, denn du kennst mich (und meinen Hintergrund ja überhaupt gar nicht). Vielleicht magst du ja einfach mal bei dir ehrlich schauen, was genau der Hintergrund für deine Antipathie gegen mich ist. Vielleicht magst du meine sehr andere Herangehensweise an Themen, als die meisten Menschen sie haben, halt einfach nicht? Denn, ja, ich bin in vielem sehr anders, als andere und als das von den meisten Gewohnte … . Aber ich sehe mein Anderssein nicht als irgendetwas „Fehlerhaftes“ von mir.

      Meine Texte sind fast alle vielschichtig. Und allenfalls vordergründig plakativ. Und, nein, mir ging es mit der Etüde nicht darum, den „moralischen Zeigefinger“ zu erheben (eher im Gegenteil), sondern um das, was ich in dem Kommentar an Sonnenspirit näher ausgeführt habe: Um den Rattenschwanz an guten und weniger guten automatischen Assoziationen im Unterbewusstsein, wenn Menschen Symbole und Rituale verwenden, die aus den verschiedensten Zeiten und Kulturen mit den unterschiedlichsten Energien aufgeladen sind.
      Es ging mir darum, Menschen bewusst zu machen, dass sie oft in guter Absicht etwas verwenden – sie damit aber möglicherweise von anderen in eine Ecke gestellt werden, mit der sie überhaupt nichts zu tun haben, weil andere mit dem verwendeten Symbol eben nicht eine uralte wertneutrale Symbolik verbinden, sondern heute bekanntere, die nicht wertneutral sind.
      Der Satz, in dem ich das Wort „heimatlos“ untergebracht habe, war von mir nicht gewählt, weil ich irgendwie dieses Wort unterbringen wollte, und mir nichts „Besseres“ eingefallen wäre, sondern weil ich tatsächlich genau diese Assoziation als erstes hatte, als ich den Kerzenuntersetzer sah. Die dann beschriebenen Assoziationen waren die, die anschließend bei mir auftauchten. Allesamt eben nicht wertneutral.
      Das war die Essenz dieser Etüde, die sich aber (wie viele meiner Texte) weniger über das erschließen, was Menschen gerne als ihren „Verstand“ bezeichnen.

      Herzliche Teegrüße
      Maren

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  6. Hallo Maren, bin ganz deiner Meinung, war nur erstaunt, dass diese alte Deutung überhaupt noch eine diskussionswürdige Relevanz hat – aber das scheint ja bei manchen Menschen so zu sein. Liebe Grüße

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    1. Liebe Natalie, danke! Solche alten Rituale und Symbole scheinen nach meinem Eindruck wieder vermehrt in etlichen Frauengruppen eine Rolle zu spielen. Mit der Absicht, mit der Anknüpfung an „alte Traditionen“ Weiblichkeit zu stärken.
      Liebe Grüße und schönen Abend
      Maren

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