Arschlochenergien

Heute war in meinem Posteingang eine Mail von einer Cousine von mir, mit dem Betreff „Hilfe“. Sie sei irgendwo im Urlaub bestohlen worden und brauche dringend Geld … .

Es war auf den ersten Blick klar, dass der Absender dieser Mail mit meiner Cousine nichts gemeinsam hat – mit Ausnahme der Mailadresse.

Aber ich ärgere mich trotzdem immer noch darüber.

Selbst wenn Absender solcher – oder ähnlicher Betrügereien – möglicherweise wirklich selbst aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammen, – WARUM müssen sie sich ausgerechnet ein Geschäftsmodell suchen, mit dem sie Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Vertrauen anderer ausnutzen und missbrauchen?!

Sie zerstören damit mutwillig das Wertvollste und Edelste, was der Mensch an sich zu bieten hat:
Mitgefühl, mitfühlende Liebe, Vertrauen, Güte, Großzügigkeit!!!

So etwas macht mich einfach wütend. Denn diese wunderbaren, – aber eben auch sehr zarten – Gefühle sind zerbrechlich. Wer einmal auf solch Betrüger reingefallen ist, wird künftig misstrauischer sein. Weniger großzügig. Etwas weniger mitfühlend. Dem anderen Menschen mit etwas weniger Liebe, davor mit mehr Zurückhaltung oder gar „Panzerung“ begegnen.

Was die Welt jedesmal ein klein wenig ärmer, ein klein wenig härter werden lässt.

Und das alles nur, weil irgendwelche emotional minderbemittelten Arschlöcher meinen, eine „elegante“ Methode gefunden zu haben, um „schnelles Geld zu machen“?! Und in ihrer ignoranten Egozentriertheit ist es ihnen völlig egal, was sie dabei zertrampeln und zerstören?

Früher habe auch ich in solchen Fällen oft gedacht (und manchmal dem Opfer sogar gesagt): „Ja, was bist du auch so blöd, darauf hereinzufallen?“. Heute hingegen ärgere ich mich über solche Aussagen. Denn sie implizieren, als müsste ausgerechnet die Person, die ein so gutes Herz hat, dass sie vertraut hat, sich ihres guten Herzens schämen.

Dabei sind die einzigen, die hier dumm sind – und für die es einen Grund zur Scham gibt-, die, die ein solches gutes Herz mutwillig und vorsätzlich verletzen; durch ihre Ignoranz, ihre Lügen und absichtlichen Täuschungen.

Veröffentlicht von lachmitmaren

Stimme der Göttin. Schon lange fast nur noch ernst. Manchmal sehr wütend, manchmal sehr verzweifelt. Oft traurig. Und nur noch sehr selten verspielt und albern. Gute Zuhörerin. Einfühlsame Leserin. Vielseitig interessiert. Meine Texte sind immer tiefgründig. Sie sind kritisch gegenüber "Vorgaben" "von Oben" und sie hinterfragen ursachenorientiert. Meine Berufung ist Heilung. Ich bin Volljuristin, staatlich geprüfte Heilpraktikerin, zertifizierte Lachyoga-Leiterin - Und Rheumatikerin seit über 30 Jahren.

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13 Kommentare

  1. Tatsächlich: dazu fällt mir auch kein milderes Wort ein. Zweimal war ich auch dicht daran, darauf hereinzufallen. Und guten Bekannten von mir ging es ähnlich. Ich bin auch jedesmal fassungslos, wie da die Gutherzigkeit der Menschen mißbraucht wird. Ja, Mildherzigkeit an der Tür oder am Tel. ist für mich gestrichen, obwohl ich eig. gern helfe. Und die Täuschung wirkt so echt.
    Diese sind aber selbst Opfer einer Maffia, und die geht erbarmungslos über Leichen und gehört wohl sogar zu den Superreichen. Sie lebt z.B. vom Drogengeschäft und macht ihre Opfer meist zuerst drogenabhängig, um sie dann – von der Polizei – einsperren zu lassen: als Kleinkriminelle, die dann wiederum froh sind, ein Dach über dem Kopf zu haben, auf Zeit.

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    1. Ja, ich kann mir auch gut vorstellen, dass die, die da „an der Front sind“, oft letztlich auch selbst missbrauchte Opfer sind. Die „Arschlochenergien“ sind die, die du benannt hast: Die, die im Hintergrund wirken und die Fäden ziehen. Und es leider bisher oft schaffen, unerkannt zu bleiben. Oder gar noch für „respektable Bürger“ gehalten zu werden. Es wäre einfach schön, wenn genau denen mal das Handwerk gelegt würde …, diesen Drahtziehern, die über Leichen gehen. Irgendwie muss es doch Wege geben, solche Leute zu enttarnen … !
      🌈💌

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      1. Diese zu enttarnen, ist so gut wie unmöglich. Aber wer die „Lockvögel“ anschaut, merkt, daß dies Menschen sind „wie du und ich“.
        Was mich aber jedesmal maßlos aufregt, ist die „Untadeligkeit“ derer, die direkt mit den Hintermännern verbunden zu sein scheinen. Daß sie oft Deutsche sind, scheinbar Idealmenschen von ihrer Art, und keine Spur, kein Zittern in ihrer Stimme, während sie unsereinen belügen und in gröse Bedrängnis führen z.B. „aus Sorge“ um unsere Kinder, die im Ausland sind und kein Geld haben, ihr Hotel oder Rückflug zu bezahlen… , dann aber sämtliche Kontokontakte gleichzeitig über die angebl. große Not benachrichtigen…
        Ja, sogar die Nr.110 als Polizei-Notruf wurde oft von „falschen Polizisten“ okkupiert, und man lief in eine Falle. Da versuchte ich schon einmal, einer Spur zu folgen. Das Ganze ist aber so sehr verflochten mit internationalen Geheimplänen, daß wir endlos suchen müßten, immer in Gefahr, selbst n das Netz hineingezogen zu werden.

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        1. Ja, wir als Einzelpersonen können da nichts machen. Aber ich denke manchmal, dass die Polizei vielleicht doch mehr dagegen tun könnte. Bei meiner Mutter z.B. waren Betrüger, die ihr an der Haustür erzählt haben, sie hätten gesehen, dass an ihrem Dach was kaputt sei, und sie wären „zufällig“ vom Fach und würden das für sie reparieren. Allerdings müsse sie erstmal (mehrfach) in Vorleistung treten, denn sie hätten ja Ausgaben zu leisten. Als meine Mutter das (eher zufällig) meinem Bruder erzählte, informierte dieser die Polizei in ihrer Stadt, die aber meinten, sie könnten nicht die Zeit aufbringen, um an dem besagten Vormittag, (wo die Betrüger nochmal kommen wollten, um Geld abzuholen und die „Reparaturen“ vorzunehmen) bei ihr zu warten. Die Polizei hätte „Wichtigeres“ zu tun. Und das Geld, was meine Mutter den Betrügern bereits gegeben hatte, hätte sie ja „freiwillig“ gegeben. Sie solle halt den Notruf wählen, wenn diese Leute bei ihr klingelten. (Das hat sie dann getan, aber die dann irgendwann erscheinenden Polizisten haben natürlich die Betrüger nicht mehr erwischt.) Meine Mutter hat sich über die ganze Geschichte so aufgeregt – und sich so alleine gelassen gefühlt -, dass sie (aus meiner Sicht getriggert durch diese Geschichte) schwer herzkrank wurde. Und dann einige Monate später gestorben ist. Nicht zuletzt deshalb macht mich so etwas immer noch furchtbar wütend … .

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          1. Ja, das ist keine Hilfe, und unsereiner fühlt sich total alleingelassen, wenn so etwas vorkommt. Daß solch „Dachausbesserer“ meistens Dachzerstörer sind, scheint sogar der Polizei bekannt zu sein, so kommt es mir vor.
            „Unser deutsches Wunderland ist schon längst in fremder Hand“ las ich einmal irgendwo. Solche aber müssen sich verstecken und tarnen wegen unserer Uberwachungsorgane, die dies als „rechts“ einstufen und verfolgen.

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            1. Manchmal fragt man sich wirklich, ob die Prioritäten, was als Straftat / wer als Straftäter zu verfolgen ist,- und was / wer nicht,- nicht vielleicht seit einiger Zeit in einer sehr seltsamen (und dem friedlichen und vertrauensvollen Zusammenleben der Menschen nicht gerade dienlichen) Art verschoben worden sind 🤔.

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  2. Oooooh, wie ist sowas gemein! Ich finde keine Worte! Und auch mir ist schon Ähnliches passiert.
    Es passt zur Welt, wie sie sich leider zunehmend schlimmer entwickelt. Jeder nur auf seinen Vorteil bedacht, und dabei ich wirklich jedes Mittel recht.
    Noch schlimmer ist, dass niemand diese Leute „kriegt“. Das Internet macht es so leicht, zu täuschen, zu verschleiern und zu verschei…n 🥹
    Gut, dass du es hier mit uns teilst. Du hast es wieder treffend beschrieben und – JA! – die Dummköpfe sind die, die herzensgute Menschen hereinlegen, ausnutzen, betrügen.

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    1. Danke, liebe Wilma! 💖 Ich habe auch das Gefühl, dass viel zu viele Menschen einfach nur auf ihren Vorteil bedacht sind, wie du schreibst. Und ihnen egal ist, was sie bei anderen Menschen damit anrichten. Nicht nur über das Internet … . Ich habe gerade bei Gisela beschrieben, was noch zusätzlich bei mir der tiefere emotionale Grund ist, warum mich solche widerlichen Betrügereien so wütend machen … .

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  3. Schrecklich, diese Gaunereien, die sich auf das Mitgefühl berufen und sich nicht scheuen, ältere und hlflose Menschen um ihr oft sauer Erspartes zu erleichtern.

    Wie oft haben sie Erfolg und lachen sich ins Fäustchen…

    Deine Mutter hat es auch körperlich nicht verkraftet und ich kann Deine Bitternis ausgesprochen gut nachempfinden.

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    1. Vielen Dank, liebe Bruni, für deine mitfühlenden Worte! Sie tun mir sehr gut!!!

      Tatsächlich ist der für uns „Kinder“ und auch für alle ihre Freundinnen ziemlich überraschend gekommene Tod meiner Mutter für mich mit viel Bitterkeit verbunden, denn da kam einfach sehr viel zusammen:

      Nachdem sie bis dahin noch jeden Tag unterwegs war, war im Februar 2020 plötzlich eine schwere Herzschwäche diagnostiziert worden, für die sie im Krankenhaus auf Medikamente eingestellt werden sollte. Meine Bitte an den dortigen Stationsarzt (und später dann auch an ihren Hausarzt), die Medikation noch einmal zu überprüfen hinsichtlich möglicher Nierenprobleme, denn meine Mutter hat schon immer nur sehr wenig Flüssigkeit zu sich genommen, wurde von beiden empört zurückgewiesen. Die Nierenwerte seien gut.
      Ich ließ mir von ihrem Hausarzt versprechen, wenigstens ab und zu Hausbesuche bei ihr zu machen, was er dann nie getan hat (auch nicht, nachdem ich die Bitte dann von meinem Zuhause aus telefonisch bei ihm nochmal wiederholt hatte).

      Sie hatte seit dem Krankenhausaufenthalt einen Pflegedienst, der dafür da war, ihr die Medikamente zu stellen. Und eines Morgens fanden die sie in nicht ansprechbaren Zustand und mit offensichtlich starken Schmerzen und ließen sie in ein (anderes) Krankenhaus einliefern.
      (Meine Mutter hatte ein Kindheitstrauma, von dem sie uns sehr sehr oft erzählt hatte: Sie war als Kleinkind mit Dyphterieverdacht ins Krankenhaus eingeliefert worden – und durfte dort keinen Besuch haben, war isoliert von ihren Eltern, was sie so gequält hat, dass sie sich alle Haare rausgerissen hätte. Irgendwann habe meine Oma erfahren, dass sie bei Einlieferung gar keine Dyphterie gehabt hatte, zwischenzeitlich im Krankenhaus aber angesteckt worden war. Meine Oma war daraufhin so empört, dass sie das Kind aus dem Krankenhaus nahm, was dazu führte, dass meine Großeltern auch noch Dyphterie bekam. Die Dyphterie war in allen Erzählungen für alle drei total irrelevant, aber die Isolation hatte zu erheblichen Narben auf der Seele meiner Mutter geführt.)
      Ich wusste also, was es für sie bedeutete, in der Zeit dieser politischen Corona-Vorgaben ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, und dann noch im Delirium.

      Von der Notaufnahme bekamen wir die Info, sie sei kurz vorm Nierenversagen und schwebe zwischen Leben und Tod.
      Dann war sie in diesem Krankenhaus für uns telefonisch zunächst verschollen, bis ich irgendwann erfuhr, sie sei zunächst auf die „Corona-Station“ gebracht worden, wo sie erst wegdürfe, wenn ein negatives Testergebnis vorliege. In ihrem Zustand … .

      Nach Testergebnis wurde sie dann auf eine „normale“ Station verlegt. Ich bekam von täglich wechselnden Ärzten täglich wechselnde Aussagen.
      Wir organisierten, dass sie zumindest Fotos von uns aufs Zimmer bekam und ein Fotobuch von der letzten gemeinsamen Feier wenige Monate vor diesem Desaster.

      Gründonnerstag vormittags bekam ich einen Anruf aus dem Krankenhaus, dass die Therapie, die sie erhalten habe, nicht mehr weiter bezahlt werde, und wir uns um einen Pflegeheimplatz kümmern sollten (das wäre für sie der größte Alptraum gewesen, erst recht unter „Corona-Bedingungen“).
      Gründonnerstag abends rief eine Ärztin an, sie fiebere wieder und es sehe nicht gut aus.

      Ostersonntag stand ich dann 1 1/2 Stunden an ihrem Sterbebett und habe verzweifelt versucht, irgendwie Kontakt zu ihr aufzunehmen. Am nächsten Tag starb sie.

      Knapp zwei Wochen später erfuhr ich rein zufällig vom Bestattungsunternehmen, dass sie nach ihrem Tod noch einmal auf Corona getestet worden war, diesmal „positiv“. (Offenbar war auf der Corona-Station „ganze Arbeit geleistet worden“ … .)
      Da ich seit dem Besuch Husten hatte und starken Druck auf der Brust verspürte (den ich natürlich anders interpretiert hatte), lies ich mich dann auch testen, ebenfalls „positiv“ (mein Gesundheitsamt brachte in diesem Zusammenhang auch noch so einige „Glanzleistungen“…).
      Wie gesagt, ich habe das nicht etwa von dem dortigen Krankenhaus, dem dortigen Gesundheitsamt oder sonst einer „offiziellen Quelle“ erfahren, sondern durch einen bloßen Zufall. Aber „Nachverfolgungen“ waren gaaaaanz wichtig … .

      Das Krankenhaus nahm dann aber Kontakt zu mir auf, um mir mitzuteilen, dass man die wenigen privaten Sachen, die meine Mutter im Krankenhaus hatte, leider versehentlich einer anderen Patientin mittgegeben hatte, jetzt aber wiederbekommen hätte, wir könnten sie jetzt abholen. Als wir die Sachen dann einige Monate später abholten, war von dem einen Foto der Glasrahmen zerstört und das Fotobuch mit sehr privaten Fotos war verschollen und ist bis heute auch nicht wieder aufgetaucht … . Dafür hatte man in diesem Krankenhaus meiner Mutter aber bis kurz vor ihrem Tod anscheinend fast jeden Tag Blut abgenommen – und Privatrechnungen dafür ausgestellt, von denen ich dann (nachdem ich sie zunächst bezahlt hatte) von der Kasse erfuhr, dass diese Rechnungen zu Unrecht gestellt worden waren, weil der Posten bereits anders abgegolten worden war. Immerhin gab sich eine Mitarbeiterin des Krankenhauses wirklich viel Mühe, damit ich das Geld wieder zurückerhielt, was auch geklappt hat.

      All das heißt nicht, dass dort irgendjemand in diesem Krankenhaus „böse“ war oder „unfähig“. Allenfalls unachtsam und überfordert.
      Die politischen Vorgaben allerdings (die meiner Mutter diese völlig unnötige Wiederholung ihres KIndheitstraumas eingebracht haben,) halte ich nach wie vor für bestenfalls schwachsinnig, schlimmstenfalls menschenverachtend.

      Sorry, das ist jetzt eine sehr lange Antwort geworden, die natürlich v.a. für mich „therapeutische“ Zwecke hatte, denn als ich gerade das Wort „Bitternis“ las im Zusammenhang mit dem Tod meiner Mutter, kam prompt meine ganze angestaute Wut wieder hoch … . Ich wollte dich nicht als „Kummerkasten“ missbrauchen, das floss jetzt nur gerade so aus mir heraus … .

      Herzlichen Gruß und Danke!

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