
„Weg in deine innere Kraft“ liest sie auf dem Schild an der Weggabelung. Neugierig geht sie los.
Geht und geht.
Der Weg wird enger, unbequemer. Brennnesseln. Dornen.
Dunkelheit. Immer stärker. Der Weg ist kaum noch sichtbar.
Plötzlich versinken ihre Füße in Schlick. Nur mühsam kommt sie vorwärts. Ihr Herz klopft bis zum Hals. Wird dieses ominöse Schild, dem sie gefolgt war, sie wohlmöglich in ein Moor führen? Wohlmöglich in den Tod?
Zurück geht nicht mehr. Zu dunkel. Fast pechschwarz ist es jetzt um sie herum. Sie fühlt, wie die mühsam unterdrückte Angst in ihr zur Panik wird. Sie will schreien, aber wer würde sie hier hören?
Plötzlich sieht sie vor sich ein Licht. Ein kleines Häuschen. Sie atmet auf. LICHT! Leben! Sie ist nicht allein… .
Mühsam kämpft sie sich zu dem Häuschen. Alles voller Spinnweben. „Hier hat lange niemand geputzt“, denkt sie und zögert.
Da geht die Tür auf. Vor ihr steht eine seltsam alterslos aber unglaublich anziehend wirkende Frau.
Die Stimme der Frau klingt sehr melodisch:
„Licht und Dunkelheit sind nur zwei unterschiedliche Facetten desselben Einen, meine Liebe. Hör auf, nach dem Licht zu suchen, dich nach dem Licht zu sehnen. Das Licht ist nichts „Besseres“ als die Dunkelheit.
Wenn du in deine Kraft kommen willst, musst du deine Angst vor der Dunkelheit verlieren!
Dunkelheit gehört zum weiblichen Element.
Sie ist heilend. Nur, wenn du aufhörst, dich vor der Dunkelheit zu fürchten, und vor ihr davon zu laufen, kannst du heil werden.
Hab keine Angst vor deiner weiblichen Kraft und Energie! Unterdrücke diese Kraft nicht! Hör auf, sie gering zu schätzen.“
Sie spürt die Hand der fremden Frau sanft auf ihrem Kopf ruhen.
–
Im nächsten Moment steht sie wieder an dieser Weggabelung, an der sie losgelaufen war.
Sie sieht noch einmal auf das Schild:
„Lebensgefahr! Betreten verboten!“ steht da.
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Wie immer mit herzlichem Dank an Christiane und ihre liebevolle Betreuung der abc-Etüden!!!! Die Regeln mit der Schreibeinladung für die Textwochen 36.37.21 sind hier zu finden: https://365tageasatzaday.wordpress.com/2021/09/05/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-36-37-21-wortspende-von-ludwig-zeidler/
Erinnert mich ein wenig an das Menetekel des Belsazar in Babylon mit der geheimnisvollen Schrift an der Wand. Bei ihm war es jedoch eine Warnung und Vorhersage, in Deiner Geschichte hast Du es umgedreht in einen Rettungsanker.
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Stimmt, das Wort „ominös“ hätte natürlich gut zu dieser Geschichte über Babylon gepasst … 😉.
Aber es ist in diesem Fall eher eine an mich selbst gerichtete Etüdengeschichte…. . 😎
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Jepp! °°-)
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💖💞
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Solche Geschichten mag ich ja, und speziell die Sache mit dem Schild finde ich toll. Ansonsten bin ich kein Fan dieser dualen Aufteilerei, auch wenn ich weiß, wie es gemeint ist. Prinzipiell stimme ich dir aber total zu: Kein Licht ohne Schatten, und beide haben nicht nur ihre Berechtigung, sondern liegen beide in jedem, und auch das ist okay und eine potenzielle Kraftquelle …
Was mensch schließlich daraus macht, ist eh individuell. 🤔😉👍
Danke dir, dass du mitgeschrieben hast! 😁
Mittagskaffeegrüße aus dem norddeutschen Regen 😁🌧️🌳🌻☕🍪👍
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Danke dir! Schreiben an sich ist auch schon eine Kraftquelle und tut gut, finde ich … . Und die Etüden sind einfach eine wunderbare Möglichkeit dafür!
Herzliche Mittagskaffeegrüße zurück! ☕☕🌺💖
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viel Weisheit steckt in der Geschichte…
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Dankeschön! Freue mich über dein Kompliment! 🙏💖💕😊
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Eine spannende Geschichte? Der Anfang war sooooo großartig, und es war so, als hätte ich es selbst geschrieben. D.h.: weil es mir gerade ähnlich erging… , nicht äußerlich, eher innerlich.
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Der Mittelteil weicht schon etwas ab…, finde ich. Der Fast-Schluß wirkt falsch auf mich. Der richtige Schluß ist dann wieder ausgesprochen gut. Dafür wieder meine freudige Anerkennung! 🌞🌹🍀
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Ich freue mich, liebe Gisela, wieder Kommentare von dir zu lesen!!! Ich hoffe, dir geht es wieder etwas besser! 💕🍀🍀🌸
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Ja, es kam einfach zu viel zusammen. Jetzt kam meine Tochter aus London mir zu Hilfe. Ohne sie hätte ich es diesmal wohl nicht geschafft.
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Es ist ohnehin eine schwierige Zeit gerade. Für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen umso mehr. Aber ich finde es ganz wundervoll, dass du mit Hilfe deiner Tochter doch wieder Kraft schöpfen konntest!!! 🍀💖🍀💖 Ihr seid eine ganz besondere Familie nach meinem Eindruck!
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In diesem Augenblick…. wird möglicherweise ein „Märchen“ wahr…🏠🏡
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Ich sitze auf einem Steinmäuerchen, neben mir eine Flasche mit frischem Wasser… Ich habe mich gegen dieSonne geschützt. Hinter mir unterhält sich Johanna, meine Tochter (die ja bald wieder nach London fliegen muß…) mit einem jungen Mann, der hier wohnt.
Ja, es handelt sich um das „Mehrgenerationen-Haus in der Marie-Calm-Sraße hier in der Marbachshöhe, nicht wei von meiner Wohnung…🌞🌹🍀🌈
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Schön!!!! 💕💖Herzliche Grüße auch an Johanna!
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Danke! Johanna freut sich über die herzlichen Grüße.💛💓💕💖💕✋
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Danke für deine vielen, vielen Likes, sie tuuuun so gut
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Uuups! Ich drücke tatsächlich nur auf „like“, wenn mir etwas gefällt. Freut mich, dass du dich über diese „likes“ freust.
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Und was gefällt Dir, daß Du die Likes drückst?
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Manchmal ist es ein Kunstobjekt von dir, das mich besonders anspricht, manchmal ein Insektenfoto, manchmal irgendetwas in einem deiner Texte.
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